Todes-Tal
Abenteurer wollte zum heißesten Ort der Welt wandern – und starb bei fast 50 Grad
Das Death Valley hat nicht nur einen gefährlich klingenden Namen, sondern kann vor allem bei großer Hitze zur tödlichen Falle werden. Ein US-Amerikaner starb bei 50 Grad bei einer leichtsinnigen Wanderung.
In vielen Teilen der Welt erreichten die Temperaturen in den vergangenen Tagen Höchststände. Mit Blick auf den Klimawandel ein weiteres Alarmsignal – doch einige Menschen schienen die Hitze eher als Touristenattraktion zu begreifen.
So schossen manche Reisende Selfies mit Temperaturanzeigen im Death Valley, die weit über 50 Grad anzeigten. Der Nationalpark liegt in der Mojave-Wüste in den USA und ist der offiziell heißeste Ort der Erde: 1913 wurde dort mit 56,7 Grad Celsius die höchste Temperatur auf der Erde gemessen – auch wenn der Rekord methodisch unter Fachleute umstritten ist. Ein 71-Jähriger wollte während der jüngsten Hitzewelle in das “Tal des Todes” wandern. Der Versuch endete für ihn tödlich.
Death Valley: Wanderer lehnte Hilfe ab
Dabei waren die Temperaturen noch weit von dem 110 Jahre alten Rekord entfernt und sollten in den folgenden Tagen auch noch ansteigen. Laut Medienberichten zeigte das Thermometer beim Besucherzentrum des Death Valley 49,4 Grad. Auch das kann schnell lebensgefährlich werden. Den US-Amerikaner hielt das jedoch nicht davon ab, seine Wanderung zu unternehmen.
“Warum ich das mache? Warum nicht?”, soll er laut “Los Angeles Times” auf die Frage nach seiner Motivation geantwortet haben. Insgesamt fast acht Stunden war der Mann bei brütender Hitze unterwegs, Hilfsangebote während an einer Rast an einem der wenigen Schattenplätze lehnte er brüsk ab. Am Nachmittag brach er zusammen.
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Erste Hilfe konnte ihn nicht retten
Ein anderer Besucher des Parks alarmierte die Rettungskräfte, jedoch konnte ein Rettungshubschrauber wegen der großen Hitze nicht eingesetzt werden. Sanitäter vor Ort versuchten, mit einem Defibrillator das Leben des Mannes zu retten. Doch der 71-Jährige überlebte den Zusammenbruch nicht. Die konkrete Todesursache ist nach Behördenangaben noch ungeklärt, man geht jedoch fest davon aus, dass die Hitze eine entscheidende Rolle gespielt hat.
Der US-Amerikaner sei ein großer Abenteurer gewesen, sagte seine Frau der “Los Angeles Times”. Er habe Wanderungen unter extremen Bedingungen ebenso geliebt wie das Bergsteigen. Ihr Mann habe zwar seit einiger Tagen von der Tour durchs Death Valley gesprochen, sei an jenem Tag aber aufgebrochen, ohne ihr Bescheid zu sagen. “Er ist gestorben, nachdem er etwas geschafft hat, was er tun wollte”, sagte die Witwe. “Er wollte ins Death Valley gehen, er wollte diese Wanderung unternehmen.”
Quellen: „Los Angeles Times“ / NBC Los Angeles / AP