Wissenschaftler halten Rindfleischimporte nach Europa für weitgehend sicher

Laut einer Studie ist das Vorkommen lebensmittelbedingter Krankheitserreger in rohem Rindfleisch, das in die Europäische Union importiert wird, gering.

Die mikrobiologische Qualität von 100 in die EU verschickten rohen Rindfleischproben wurde untersucht. Proben von Rindfleisch, das zwischen November 2021 und Mai 2022 importiert wurde, wurden an der Grenzkontrollstelle des Hamburger Hafens in Deutschland gesammelt. Insgesamt stammten 53 Proben aus Brasilien, 33 aus Argentinien, 12 aus Uruguay und zwei aus Paraguay.

Im Jahr 2021 wurden 283.729 Tonnen Rindfleisch in die EU importiert, was einer Steigerung von 26 Prozent gegenüber 2020 entspricht. Hauptlieferanten waren Brasilien, Uruguay und Argentinien.

Gelegentlich wird Rindfleisch roh oder nicht vollständig erhitzt verzehrt. Dies bedeutet, dass das Risiko der Aufnahme lebensfähiger Krankheitserreger entweder direkt oder indirekt durch Kreuzkontamination steigt, heißt es in der in der Fachzeitschrift Food Control veröffentlichten Studie.

Hervorgehobene Ergebnisse
Die Proben wurden quantitativ auf aerobe mesophile Koloniezahlen (ACC), Enterobacteriaceae, E. coli, Listeria monocytogenes, Koagulase-positive Staphylokokken und qualitativ auf Listeria monocytogenes und Salmonellen analysiert. Die Proben wurden auch auf Enterobacteriaceae, die Beta-Lactamase (ESBL) mit erweitertem Spektrum produzieren, und E. coli (STEC), die Shiga-Toxin produzieren, untersucht.

Die mikrobiologischen Ergebnisse wurden gemäß den Richtlinien und Grenzwerten der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM) bewertet.

Es wurde eine E. coli-Prävalenz von 3 Prozent festgestellt, wobei eine Probe den kritischen Wert der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie überschritt. In einer Probe wurden koagulasepositive Staphylokokken gefunden, allerdings in einer Menge unterhalb des DGHM-Richtwertes.

In drei Proben wurde Listeria monocytogenes quantitativ nachgewiesen, jedoch keine über dem kritischen Wert. Enterobacteriaceae waren in 83 Prozent der Proben vorhanden, wobei 40 Prozent den kritischen Wert übertrafen.

E. coli wurde in zwei Proben aus Brasilien und einer aus Argentinien nachgewiesen. Davon überschritt eine Probe aus Brasilien den von der DGHM definierten Grenzwert. Die Koagulase-positive Staphylokokken-positive Probe stammte aus Argentinien.

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In drei Proben aus Argentinien und jeweils einer aus Uruguay und Paraguay wurde Listeria monocytogenes nachgewiesen. Keine Probe war positiv auf Salmonellen.

Import verschiedener STEC-Typen
Zwei Proben aus Argentinien waren positiv für STEC. Die erkannten Isolate wurden einer Sequenzierung des gesamten Genoms unterzogen. Beide beherbergten stx1 und stx2. Die beiden STEC-Isolate gehörten nicht zu den Hauptserogruppen: eines war vom Serotyp O178:H7 und das andere vom Serotyp B17:H19. Bisher gibt es keine Berichte über den Nachweis von B17 STEC in rohem Rindfleisch.

„Es wurde ein ungewöhnlicher STEC-Serotyp entdeckt, der darauf hindeutet, dass importiertes rohes Rindfleisch eine potenzielle Quelle für die Verbreitung von STEC-Serotypen darstellt, die sich von denen unterscheiden, die üblicherweise in der EU gemeldet werden“, sagten die Forscher.

Hohe ACC-Werte in rohem Fleisch, kombiniert mit hohen Nachweishäufigkeiten anderer Hygieneindikatorbakterien wie Enterobacteriaceae, weisen auf mögliche Hygienemängel hin.

„Unsere Ergebnisse unterstreichen, wie wichtig die Einhaltung hygienischer Bedingungen in der gesamten Fleischproduktions- und Transportkette ist, um auch nach langen Transport- und Lagerzeiten ein hygienisch einwandfreies Produkt zu gewährleisten“, so die Forscher.

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