Segler Boris Herrmann beim Ocean Race: Segel über Bord, Riss im Mast – Sport

Die gute Nachricht vorneweg, schließlich sind in diesen Tagen die guten Nachrichten selten für Boris Herrmann: “Erst mal sind wir noch im Rennen.” Ob und wie es aber weitergeht auf der Wettfahrt um die Welt für den Hamburger und seine Crew, darüber entscheiden die nächsten Stunden und eine Niederländerin in schwindelnder Höhe.

Herrmann hat sich den Auftritt auf der “Monsteretappe” des Ocean Race von Kapstadt bis an die Küste Brasiliens anders vorgestellt. Es sollte der Moment sein, in dem seine Malice Meeresforscher beweist, dass sie den Wogen und Winden im Südmeer gewachsen ist, für die sie entworfen wurde. Doch bevor die unbarmherzigen Winde am vierzigsten und fünfzigsten Breitengrad über die Malizia hinwegheulten, jagt ein Problem das nächste.

Erst hatte sich ein Vorsegel aus ungeklärten Gründen gelöst und sich im Wasser um Kiel und Foils geschlungen. Der Brite Will Harris musste es in der einbrechenden Dunkelheit losschneiden, um gröbere Schäden am Boot zu verhindern. Das Segel für Leichtwinde fehlt der Crew nun, was ein Nachteil ist, aber zu verschmerzen. Kritischer ist der Schaden am Mast: “Das ist ein ganz schöner Rückschlag für uns”, sagt Boris Herrmann.

Mit einer Videobotschaft von Bord meldete sich der Hamburger am Donnerstag: “Die Sonne bricht durch die Wolken. Die Albatrosse fliegen hinter uns.” Nach der poetischen Einleitung dann die Nachricht: “Aber ich bin ein bisschen traurig. Wir haben einen Riss im Mast entdeckt.”

26 Zentimeter lang ist der Riss, den die Niederländerin Rosalin Kuiper auf einer Höhe von 28 Metern bei einer Inspektion bemerkte. Der soll im Laufe des Donnerstags repariert werden. Kuiper muss dazu in großer Höhe auf offener See die Öffnung zunächst anschleifen und dann Karbonschichten übereinander aufbringen. Anschließend muss das Material aushärten. Gelingt die Reparatur, wäre das Team um Herrmann zuversichtlich, die Etappe fortsetzen zu können.

So gestalten sich derzeit die Reparaturen am Mast der Malizia.

(Foto: Antoine Auriol /Team Malizia)

Schon wenige Tage nach dem Start am Sonntag ist die Flotte der fünf Boote schon so zerrupft, als läge das Südmeer und das legendäre Kap Hoorn schon hinter ihnen. Dabei ist erst ein Bruchteil der Strecke gesegelt, für die die Flotte etwa vierzig Tage brauchen soll.

Vorbei ist die Etappe derweil für das europäische Team “11 Hour” mit dem Berliner Co-Skipper Robert Stanjek. Die Crew muss nach einem Schaden am Rumpfboden umkehren. “Das ist eine mentale Ohrfeige. So brutal kann Sport sein.” Aktuell schleppt sich die Truppe nach Kapstadt zurück. Sowohl an Bord als auch an Land sind Vorbereitungen für eine eventuelle Evakuierung getroffen.

Unbeeindruckt von den Problemen der Konkurrenz zeigt sich der Franzose Kevin Escoffier mit seinem Schweizer Team Holcim-PRB. Er hat seine Führung weiter ausgebaut und segelt schon über 200 Seemeilen vor der Konkurrenz – aktuell hält er Kurs auf eine Zone mit schweren Winden von 30 bis 40 Knoten. Hoffentlich bleibt es auch bei ihm bei guten Nachrichten.

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