Dupont, Chemours und Corteva zahlen 1,2 Milliarden Dollar

Drei große amerikanische Chemiekonzerne haben sich zur Zahlung von insgesamt knapp 1,2 Milliarden Dollar (umgerechnet 1,1 Milliarden Euro) wegen der Verunreinigung von Trinkwasserquellen mit sogenannten Ewigkeitschemikalien bereiterklärt. In einer gemeinsamen Erklärung teilten Chemours, Dupont und Corteva am Freitag mit, sie hätten „eine grundsätzliche Einigung“ erzielt, um „alle Klagen mit Bezug zu PFAS-verunreinigtem Trinkwasser“ beizulegen. Aus den betroffenen Quellen wird ein Großteil der US-Bevölkerung mit Trinkwasser versorgt.

Von den 1,2 Milliarden US-Dollar, die in den Einigungsfonds fließen sollen, will Chemours den größten Anteil von 592 Millionen Dollar übernehmen. Dupont soll demnach 400 Millionen Dollar und Corteva 193 Millionen Dollar zahlen.

PFAS stecken in vielen Produkten

Die Gruppe der per- und polyfluorierten Substanzen (PFAS) wird allgemein als „ewige Chemikalien“ oder „Ewigkeitschemikalien“ bezeichnet, weil sich diese Stoffe extrem langsam zersetzen. Sie werden für die Herstellung zahlreicher Industrie- und Konsumprodukte verwendet, darunter Teppiche, wasserdichte Kleidung, Kosmetik, Shampoos, Pizzakartons und Toilettenpapier. Allerdings sind die Substanzen gesundheitsschädlich und können Krebs und andere Gesundheitsprobleme verursachen.

Auch der Industrieriese 3M einigte sich in Rechtsstreitigkeiten mit mehreren US-Städten um mit PFAS verunreinigtes Trinkwasser auf einen Vergleich in Höhe von insgesamt 10 Milliarden Dollar (9,32 Milliarden Euro), wie die Finanznachrichtenagentur Bloomberg berichtete. Auf Nachfrage äußerte sich 3M am Freitag jedoch nicht. Die Einigung muss noch von einem Richter bestätigt werden.

Niederlande fordern Schadenersatz

Schon im vergangenen Jahr hatte das amerikanische Unternehmen 3M 571 Millionen Euro an die belgische Region Flandern gezahlt, nachdem aus einer Fabrik in Zwijndrecht nahe Antwerpen Chemikalien ausgetreten waren.

Die niederländische Regierung kündigte in der vergangenen Woche an, von 3M einen Ausgleich für Schäden zu fordern, die durch Chemikalien in der Westerschelde entstanden waren. Der Meeresarm verbindet Antwerpen mit der Nordsee. 3M kündigte bereits an, bis Ende 2025 aus der PFAS-Produktion auszusteigen.

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Die amerikanische Umweltbehörde EPA forderte in diesem Jahr neue Standards, um das Vorkommen der gesundheitsschädlichen Substanzen im Trinkwasser zu begrenzen. Versorgungsunternehmen sollen sechs der gefährlichen Chemikalien überwachen und deren Gehalt im Wasser reduzieren. Die neuen Standards könnten tausende durch PFAS verursachte Todes- und zehntausende Krankheitsfälle verhindern, sagte EPA-Chef Michael Regan.

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