Die Metrosphere Duffle Bag von Ortlieb im Test

Mit Funktionsbekleidung und -taschen ist das immer so eine Sache. Einerseits sollen sie, wie der Name schon sagt, in der Wildnis funktionieren, aber seit ein paar Jahren sollen sie auch in der Zivilisation gut aussehen. So gut, dass man damit auch im urbanen Alltag eine ansprechende Figur macht und doch latent andeutet, dass man noch ein anderes, abenteuerlicheres und gefährlicheres Leben hat. „Business meets outdoor“ heißt das dann in der Marketingsprache und fließt in Produktnamen wie „Metrosphere“ ein. So heißt eine neue Serie des deutschen Taschenherstellers Ortlieb, seit 40 Jahren bekannt für seine wasserdichten Produkte, aber nicht unbedingt für seine Bürooptik. Das hat sich nun geändert.


Schlicht, leicht und wasserdicht: die Tasche besteht aus beschichtetem Nylongewebe.
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Bild: Ortlieb

Die neue Serie mit Reisetaschen (Duffles), Reiserucksäcken (Atracks) und Tagesrucksäcken (Daypacks) sieht aus, als hätte man eine Goretexjacke mit einem Maßanzug gekreuzt. Das dezente schwarzgraue Fischgrät-Design des beschichteten Nylongewebes verleiht der von uns getesteten 40-Liter-Duffle eine zugleich schlichte, edle und robuste Anmutung. Es ist nicht viel dran an der 770 Gramm leichten Tasche. Im Prinzip ist es ein wasserdichter De-luxe-Packsack mit einem Haltegriff, je einer Innen- und einer Außentasche, zwei Trage-/Rucksackriemen und dem komplett wasserdichten Reißverschluss, der quer über die Tasche verläuft und dessen Enden mittels Magneten in zwei Halterungen springen. Das reduziert die Größe, sollte man mal mit weniger Gepäck unterwegs sein, oder komprimiert die Tasche, sollte man sie mal randvoll packen. Das alles ist fast ein wenig zu minimalistisch, denn wenn die Duffle nur teilweise gepackt ist, fällt das Leichtgewicht in sich zusammen wie ein abgestandenes Weißbier. Außerdem vermissten wir ein weiteres Innenfach oder eine Unterteilung, um Ordnung zu halten. Ist die Tasche aber vollgepackt, trägt sie sich auch als Rucksack angenehm – erstaunlicherweise spürt man den Reißverschluss am Rücken überhaupt nicht. Der verschließt die Tasche wirklich wasserdicht, was wir in der Badewanne getestet haben, und man könnte nun aufbrechen zu einer Expedition ins verregnete Sauerland oder zum Oberlauf des Kongos.

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