XING-Studie: Was Arbeitnehmende bewegt, ihre Jobs zu wechseln

6. Februar 2024

Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland, Österreich und Schweiz sind sehr wechselbereit in ihren Jobs. Diese Tendenz ist seit Jahren zu beobachten und wird in einer aktuellen Studie bestätigt. Das entsprechende Gehalt ist dabei der wichtigste Faktor für eine hohe Wechselbereitschaft.

Die forsa-Online-Umfrage im Auftrag von XING befragte im Januar diesen Jahres 3.200 deutschsprachige Arbeitnehmende zu den Themen Arbeitszufriedenheit und Wechselbereitschaft. Seit 2012 wird im Rahmen dieser Befragung die aktuelle Stimmung der Mitarbeitenden in Unternehmen abgefragt.

Je jünger, desto wechselbereiter

Der Studie zufolge könnte man die deutschsprachigen Angestellten als relativ illoyal bezeichnen. Immerhin ist die Wechselbereitschaft mit 37 Prozent unangefochten hoch. Bereits 2023 war dieser Wert zu beobachten. Zwar planen nur sieben Prozent konkret einen Wechsel in diesem Jahr, trotzdem sind daneben 30 Prozent offen für einen neuen Arbeitgebenden, ohne erste Schritte unternommen zu haben.

Junge Arbeitnehmende sind dabei noch wechselbereiter – jeder zweite 18- bis 29-Jährige ist für eine solche berufliche Veränderung bereit. Hier sind sogar 12 Prozent bereits auf der Suche nach einem neuen Job. Dass die Wechselbereitschaft der jungen Mitarbeitenden so viel höher liegt, kann unter anderem daran liegen, dass sich fast neun von zehn (88 Prozent) Sorgen über eine Kündigung vonseiten ihres Arbeitgebenden machen. So hoch liegt der Wert in keiner der anderen Generationen.

Gehalt als wichtigster Wechselgrund

Die Gründe für einen Wechsel sind divers. 67 Prozent der Wechselwilligen sind mit ihrem aktuellen Job unzufrieden. Das Gehalt ist für 73 Prozent derer der wichtigste Faktor bei der Wahl eines neuen Arbeitgebenden – und nimmt damit eine zentrale Rolle ein. Darauf folgen ein attraktiver Standort (65 Prozent), eine flexible Arbeitszeiteinteilung (64 Prozent) und mit jeweils 62 Prozent ein sicherer Job und ein gutes Führungsverhalten.

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Das entsprechende Gehalt ist also definitiv der Grund, der am ehesten zu einem Wechsel verleitet. Bei denjenigen Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Umfrage, die denken, sie würden zu wenig Gehalt erhalten, ist jeder zweite bereit, für eine höhere Entlohnung den Arbeitgebenden zu wechseln. Bei den 18- bis 29-Jährigen würden das sogar sechs von zehn Befragten tun.

Wechsel lohnen sich finanziell für Arbeitnehmende

Doch ist das verwerflich? Inflation und gestiegende Lebensunterhaltungskosten machen die Höhe des Gehalts immer wichtiger für Arbeitnehmende. Für junge Menschen hat der monatliche Verdienst eine höhere Relevanz bei der Jobsuche als für ältere Arbeitnehmende, wie auch andere Untersuchungen ergeben.

Und offenbar scheint ein Wechsel sich oft zu lohnen, zumindest für die Jobsuchenden. „In vielen Unternehmen bekommen neue Mitarbeiter deutlich höhere Gehälter als diejenigen, die schon länger dabei sind – das erhöht die Wechselbereitschaft“, so Thomas Kindler, Managing Director bei XING. In Anbetracht dessen und der aktuellen wirtschaftlichen Lage ist eine hohe Wechselbereitschaft – sowohl bei jungen als auch älteren Arbeitnehmenden – sehr nachvollziehbar. Kein Wunder also, dass auch der Trend des Job-Hopping bei Mitarbeitenden immer beliebter wird.

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