Warum Google-Suchen in Europa keine Karten mehr anzeigen

Internetnutzer auf der ganzen Welt sind es gewohnt, bei Google nach Adressen oder Standorten zu suchen und sofort danach Google Maps in den Ergebnissen zu sehen, sodass sie mit einem Klick zur Kartenseite weitergeleitet werden können.

Für Menschen, die in EU- und EWR-Ländern leben, steht diese Funktion jedoch seit Anfang März nicht mehr zur Verfügung, da neue EU-Vorschriften die „Gatekeeping“-Macht der Technologiegiganten verringern sollen.

Wenn Sie nun auf Ihrem Laptop nach einer bestimmten Adresse suchen, wird weiterhin eine kleine Karte in der Mitte des Bildschirms angezeigt. Sie können jedoch nicht auf die Karte klicken und direkt zu Google Maps weitergeleitet werden. Auch die Schaltfläche „Karten“, die einst unterhalb der Suchleiste zusammen mit „Bilder“ oder „Nachrichten“ erschien, erscheint nicht mehr.

Stattdessen müssen Sie die Website www.google.com/maps aufrufen oder auf „Wegbeschreibung“ klicken, um die Kartenfunktion zu nutzen.

Die Änderung macht sich am deutlichsten auf einem Laptop oder Tablet-Gerät bemerkbar. Bei der Suche nach einer Adresse auf einem Smartphone werden Benutzer möglicherweise weiterhin zur Google Maps-App weitergeleitet, wenn sie auf das Kartenbild klicken.

Warum die Änderung?

Über den Digital Markets Act (DMA) wurde 2022 abgestimmt, die darin enthaltenen Regelungen traten am Mittwoch in Kraft.

Ziel der Gesetzgebung war es, den Wettbewerb zu kontrollieren und die Dominanz großer Technologieunternehmen wie Google, Apple, Facebook, Amazon, Microsoft und ByteDance (TikTok) auf dem europäischen Markt zu beenden.

Diesen Technologiegiganten wird vorgeworfen, dass sie ihre eigenen Dienste zum Nachteil anderer ähnlicher Optionen von Wettbewerbern bewerben und als Gatekeeper fungieren, um zu verhindern, dass andere Unternehmen in den Markt eintreten oder dort wachsen.

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Ziel ist es auch, den Verbrauchern mehr Optionen zu bieten.

Wenn der Nutzer beispielsweise nach Bars oder Restaurants in der Nähe sucht, werden die Ergebnisse möglicherweise direkt zu Google Maps und nicht zu anderen Websites wie Yelp weitergeleitet.

Ein Vertreter von Google erklärte gegenüber dem französischen Medium Franceinfo: „Im Rahmen unserer Bemühungen, die Verordnung über digitale Märkte einzuhalten, haben wir eine Reihe von Änderungen an der Art und Weise vorgenommen, wie Suchergebnisse angezeigt werden, einschließlich der Entfernung bestimmter Funktionen.“

„Nutzern in der EU wird die Verknüpfung ‚Karten‘ oben auf der Suchseite nicht mehr angezeigt“, sagten sie.

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Das Ziel der Europäischen Kommission sei es, „den 10.000 anderen Online-Plattformen – meist kleinen und mittleren Unternehmen – die Betätigung auf dem digitalen Markt zu ermöglichen“, berichtete das französische Medium Le Point.

Gibt es diesbezüglich weitere Änderungen?

Ja – Menschen in der EU/im EWR haben möglicherweise bemerkt, dass sie vom „Messenger“-Dienst eine Frage erhalten haben, in der sie gefragt wurden, ob sie ein neues Konto erstellen oder die App weiterhin mit ihrem bestehenden Facebook-Konto verwenden möchten.

Dies liegt daran, dass Messenger und Facebook mittlerweile technisch unterschiedliche Dienste sind. Das Gleiche gilt für Instagram und Facebook.

Auch wenn beide Teil von „Meta“ sind, muss das Unternehmen den Nutzern die Möglichkeit bieten, ihre Konten getrennt zu halten, um den Nutzern die Wahl zu ermöglichen, ob ihre persönlichen Daten über Websites hinweg verfolgt werden sollen.

Ebenso müssen Menschen in der EU, die Apple-Produkte verwenden, nicht mehr über den Apple App Store gehen, um Apps zu installieren – es stehen andere Optionen zur Verfügung.

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Berichten zufolge arbeitet Microsoft beispielsweise an einem konkurrierenden „Gaming“-App-Store.

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Schließlich wird der DMA auch Messaging-Dienste dazu zwingen, Benutzern die Kontaktaufnahme untereinander zu ermöglichen – sodass Sie eine Nachricht von einer Plattform an eine andere senden können.

Ist das nur in der EU?

Da es sich beim Digital Markets Act um einen Teil der EU-Gesetzgebung handelt, gilt er nur für die Europäische Union und die EWR-Länder. Allerdings prüfen andere Länder, darunter Südkorea, Japan und das Vereinigte Königreich, Möglichkeiten, Technologiegiganten mit ähnlichen Vorschlägen einzudämmen.

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