Im Schlaraffenland von Belgiens Bier


Eine Zechrunde versichert sich in der legendären Bierwirtschaft „In de Verzekering tegen de Grote Dorst“ gegen den großen Durst.
Bild: Rob Kieffer

Zum Teufel mit dem Reinheitsgebot: Das Pajottenland und das Zennetal in Flandern zelebrieren den Kult der legendären Lambic-Biere, die sich selbst den exotischsten Aromen nicht verschließen.

Sie haben sich in den Mauerritzen jahrhundertealter Braukeller, in den Poren der Holzfässer und in den feinen Netzen der Spinn­weben eingenistet. Wenn der Winter naht und die Nächte kälter werden, beginnen sie ihre geheimnisvolles Wunderwerk. Die unsichtbaren Hefen, wissenschaftlich Brettanomyces bruxellensis und Brettanomyces lambicus, tänzeln durch die Luft und infiltrieren die Würzen, die die Brauer in offenen Kühlwannen ausgesetzt haben. Erst diese Spontangärung lässt das Lambic entstehen, das die Grundlage ist für das berühmte belgische Geuze-Bier – für nicht wenige Biertrinker das exklusivste und raffinierteste Gerstengetränk der Welt.

„Die wilden Hefen sind ein Geschenk des Himmels“, schwärmt Brauer Gert Christiaens und weist uns darauf hin, dass diese Mikroflora nur in den flämischen Gegenden Pajottenland und Zennetal südwestlich von Brüssel heimisch ist. Der Patron der Brauerei Oud Beersel im gleichnamigen Ort führt uns durch sein unterirdisches Reich, in dem in alten Eichenfässern eine weitere wundersame Wandlung des Biersudes stattfindet.

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