Reisen wir zurück in die Zeit, als Adolf Hitler und der Käfer eine bedeutende Rolle bei den Anfängen von Ferdinand Porsche und seiner Autofirma spielten
Nach einem Spaziergang durch den Raging Bull’s Stable und der Entdeckung der geheimen Ursprünge des Beamer richtete sich unsere Aufmerksamkeit diese Woche auf das ikonische Tänzelnde Pferd. Nein, nicht dieser – der aus Stuttgart, Deutschland: Porsche.
Drehen wir die Uhr ein wenig zurück. Nach erfolgreichen Stationen bei den großen deutschen Automobilherstellern wollte Porsche-Gründer Ferdinand Porsche seinen eigenen Weg gehen. Er tat dies, indem er 1931 sein eigenes Design- und Ingenieurberatungsunternehmen gründete. In dieser Zeit engagierte sich Porsche zunehmend für eine bestimmte politische Partei, die zu dieser Zeit in Deutschland für Aufsehen sorgte. Der Erfolg stellte sich bald ein, denn er arbeitete mit dem österreichischen Designer Erwin Komenda an einer Idee, die von Adolf Hitler stammte: dem Käfer, auch „Volksauto“ genannt.

Im Jahr 1948 begann Porsche mit der Unterstützung seines Sohnes Ferry Porsche und 200 Arbeitern mit dem Bau eigener Autos. Der erste Porsche, der vom Band lief, war der Typ 356/1, der als „Gmünd Roadster“ bezeichnet wurde. Angetrieben wurde er von einem luftgekühlten Vierzylinder-Boxermotor von Volkswagen, der rund 35 PS leistete und 585 kg wog, wodurch er eine Höchstgeschwindigkeit von 135 km/h erreichte. Allerdings fehlte etwas. Während der Typ 356/1 die gleiche Porsche-Silhouette hatte, die wir heute sehen, fehlte ihm das ikonische goldene Wappen von Porsche.

Erst Anfang der 50er Jahre verspürte Ferry Porsche das Bedürfnis, ein Logo auf der Motorhaube des Wagens anzubringen. Jetzt wird es interessant. Seit Jahren versuchen Experten, den Ursprung des Porsche-Logos zu ermitteln, ohne schlüssige Ergebnisse. Nach offizieller Darstellung von Porsche veranstaltete das Unternehmen auf Anregung des Stuttgarter Arztes und ursprünglichen Porsche-Kunden Ottomar Domnick im Jahr 1951 einen Wappen-Design-Wettbewerb unter deutschen Kunstakademien Logo. Allerdings gefiel keiner der eingereichten Entwürfe dem Porsche-Management.

Doch bald würde eine Idee aus einer unwahrscheinlichen Quelle auftauchen. Im Jahr 1951 erkannte Max Hoffman – ein in Österreich geborener US-Autoimporteur, der sich auf europäische Sportwagen spezialisiert hatte – das Potenzial deutscher Fahrzeuge in den Augen der Amerikaner. Während eines Abendessens mit Ferry Porsche brachte er die Idee vor, ein Siegel zu entwerfen, das die Wurzeln des Unternehmens widerspiegelt. Einige Berichte deuten darauf hin, dass Ferry an diesem Tag die grobe Skizze des Wappens, das wir heute sehen, auf eine Serviette zeichnete. Andere glauben, dass Ferry mit dem österreichischen Ingenieur Franz Xaver Reimspieß zusammengearbeitet hat, der dann die Idee für das Logo hatte.

Unabhängig vom Henne-Ei-Argument wurde das grundlegende Design des Wappens festgelegt. Um es noch weiter aufzuwerten, ließ sich Franz vom Stuttgarter Stadtsiegel inspirieren, auf dem ein sich aufbäumendes Pferd zu sehen war. Die Idee war eine Hommage an die Stadt selbst, die seit ihrer Gründung im Jahr 950 n. Chr. das Zentrum der Pferdezucht und Gestüte war.

Während das Pferd für Stärke stand, spiegelten die roten und schwarzen Streifen und das stilisierte Geweih die traditionellen Wappenfarben von Württemberg-Hohenzollern wider, einem westdeutschen Staat, der nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gegründet wurde. Seitdem ist das Wappen weitgehend unverändert geblieben. Erst im Juni 2023 wurde anlässlich des 75-jährigen Bestehens von Porsche ein neues Logo enthüllt. Mit sehr geringfügigen Überarbeitungen trägt es weiterhin die Essenz von Stuttgart und allen Porsches, die heute vom Band laufen.