Gamescom: Robert Habeck mit Seitenhieb gegen Christian Lindner

Wirtschaft Habeck auf der Gamescom

„Ich war überrascht, wie wenig Ahnung der zuständige Minister von Games hatte“

Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) auf der Gamescom Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) auf der Gamescom

Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) auf der Gamescom

Quelle: picture-alliance/dpa

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Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck bewegte sich auf der weltgrößten Computerspielemesse Gamescom recht unbeholfen über das Gelände. Auch seine Nachfragen waren recht simpler Natur. Am Ende gab er dann sogar noch den Spielverderber.

Ein Gamer ist Robert Habeck offensichtlich nicht. Zwar hat sich der für die Branche zuständige Bundeswirtschaftsminister (Grüne) auf der weltgrößten Computerspielemesse Gamescom in Köln am Stand von Microsoft X-Box an dem im Herbst erscheinenden Action-Puzzle-Kletterspiel Jusant versucht. Nachdem die Fotografen ihre Bilder gemacht haben, hat Habeck den Controller aber schnellstmöglich wieder abgegeben.

Und auch bei den weiteren Stationen seines Gamescom-Rundgangs schien der Minister eher dabei statt mittendrin. Jedenfalls hat Habeck bei der Vorstellung des neuen Bau-Simulators von Astragon Entertainment oder des Strategiespiels Shadow Gambit – The Cursed Crew von Mimimi Games lieber zugeguckt, als selbst die Steuerung zu übernehmen.

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Stattdessen hat er sich aufs Fragenstellen beschränkt, meist zu einfachen Themen wie der Steigerungsrate bei den Mitarbeiterzahlen, zu Kosten und Entwicklungszeiten von Spielen oder zu Querverbindungen in andere Wirtschaftsbereiche. „Ich war überrascht, wie wenig Ahnung der zuständige Minister von Games hatte“, sagt ein Unternehmer, der nicht genannt werden will.

Habeck, der sich auf der Messe im dunklen Anzug zwischen bunt gekleideten Cosplayern bewegt hat, also zwischen Computerspielefans in Verkleidungen ihrer Gaming-Lieblingscharaktere, scheint allerdings lernen zu wollen. Zumindest hat er sich reichlich Zeit genommen für die Branche und neben dem Rundgang am Donnerstag tags zuvor schon die politische Eröffnung der Gamescom vorgenommen.

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Wenngleich die Botschaften des Ministers alles andere als erfreulich waren für die heimische Gameswirtschaft. Die nämlich kritisiert Mittelkürzungen und fehlende Fördergelder im aktuellen Entwurf des Bundeshaushalts, während Länder wie Kanada, Frankreich, Großbritannien oder auch Irland und Polen die Zukunftsbranche mit üppigen Finanzmitteln erfolgreich zu sich ins Land locken.

„Wir brauchen faire Ausgangsbedingungen, um am Weltmarkt konkurrieren zu können“, fordert Felix Falk, der Geschäftsführer des Branchenverbands Game, demzufolge Deutschland mit zuletzt gut 5,5 Milliarden Euro zwar der fünftgrößte Markt für Computerspiele weltweit ist, in dem aber auch über 95 Prozent der Umsätze in den Kassen ausländischer Anbieter landen. „Die Wertschöpfung der Zukunft ist digital, das muss man auch im Land der Stahlschmelzer, Maschinenbauer und Autobauer verstehen.“

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125 Millionen Euro Fördervolumen sind aus Sicht von Falk nötig, damit Deutschland ein ernsthafter Entwicklerstandort im Gamesmarkt werden kann. Denn der Kostennachteil gegenüber anderen Ländern liege bei locker 30 Prozent. Die Politik indes plant mit 48,7 Millionen Euro im kommenden Jahr. Und die sind aufgrund bestehender Förderzusagen bereits vergriffen. Neue Anträge sind also frühestens 2025 wieder möglich.

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Zusätzlichen Mitteln erteilt Habeck allerdings eine Absage – mit einem deutlichen Seitenhieb auf Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP). „Ich würde die Förderung gerne verdoppeln und verdreifachen“, sagt Habeck.

Gamingbranche soll nach anderen Fördertöpfen suchen

Denn er sei davon überzeugt, dass die Investition in Zukunftsprodukte die zukünftigen Wertschöpfungsketten einer Volkswirtschaft schaffen. „Man sollte nicht darüber streiten, dass man den Mut aufbringen muss, in die Zukunft zu investieren“, schickt der Minister in Richtung Lindner. „Aber alle müssen sparen. Der Finanzminister zwingt alle, weniger Geld auszugeben.“ Denn Deutschland habe sich selbst sehr strenge fiskalpolitische Regeln gegeben, sehr viel strenger als andere Länder.

Habeck schlägt der Branche nun vor, auch andere staatliche Hilfen zu prüfen, etwa Start-up-Förderungen oder Mittel aus dem Zukunftsfinanzierungsfonds. Und die Branche solle auch Geldgeber aus anderen Industrien ansprechen, die ja von den Entwicklungen im Games-Bereich profitieren.

Zudem wolle er sich für die Einführung einer steuerlichen Games-Förderung starkmachen. Investitionen könnten dann steuerlich angerechnet und Firmen entsprechend entlastet werden. Game-Verbandschef Falk hält zumindest das für ein starkes Signal. Auch diese Maßnahme obliegt am Ende aber dem Bundesfinanzministerium.

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