der israelische Staat, der noch perfektioniert werden muss

„Der Staat des Exils. Israel, die Juden, Europa“, von Danny Trom, PUF, 276 S., 18 €, digital 15 €.

Noch ein Buch über Israel? An ihnen mangelt es sicherlich nicht: zum israelisch-palästinensischen Konflikt, zur Kolonialisierung, zu den israelischen Arabern, zur Religion, zu den Beziehungen zwischen Säkularen und Religiösen oder zwischen Sephardim und Aschkenasim, der Rechten und Netanjahu und seinem Prozess. Aber in jüngerer Zeit ist Israel in eine ernsthafte politische und konstitutionelle Krise geraten. Erschienen Anfang des Jahres, Der Zustand des Exilsvon Danny Trom, Forschungsdirektor beim CNRS, wurde sicherlich etwas vor dem Ausbruch dieser Krise erdacht und geschrieben, deren Beginn auf die Machtübernahme von Likud und Netanjahu Ende Dezember 2022 datiert werden kann. Sie kommt zum richtigen Zeitpunkt. , da es wahrscheinlich Schlüssel für ein besseres Verständnis der Situation liefert.

Vom Schöpfer der zionistischen Bewegung, Theodor Herzl

Die Herangehensweise ist hauptsächlich theoretisch. Danny Trom geht vom Schöpfer der zionistischen Bewegung, Theodor Herzl (1860-1904), und seinem Gründungswerk aus, Der ­Judenstaat (1896), von dem er zu Recht darauf hinweist, dass die übliche Übersetzung „der Judenstaat“ nicht der eigentlichen Bedeutung, nämlich „der Staat der Juden“ oder gar „ein Staat für die Juden“ entspricht. Trotzdem hätten diese Juden nicht “minuskuliert” werden dürfen: Es handelt sich hier in der Tat meiner Meinung nach, und ich denke an die von Herzl, um Juden, die eine Nation, ein Volk bilden, und nicht um Juden, die einem religiösen Glauben angehören (ebenso spricht man vom Französischen mit Großbuchstaben, aber von Christen mit Kleinbuchstaben): Der Konflikt zwischen Juden und Palästinensern würde dort jede Bedeutung verlieren, da es sich um den Konflikt zwischen zwei Nationen handelt und nicht zwischen zwei Religionen.

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Für Trom wäre es notwendig gewesen, zunächst das Wesen dieses zu schaffenden Staates zu definieren oder ihm sogar, einmal geschaffen, durch eine Verfassung klare Konturen zu geben. Wir wissen, dass es nicht möglich war. Der Autor erläutert deutlich die Umstände dieses Scheiterns zum Zeitpunkt der Wahl einer verfassungsgebenden Versammlung, die sich damit begnügte, eine Art Verfahren vorzugeben, nämlich die Verabschiedung von Grundgesetzen, die nach ihrer Vereinigung die Verfassung bilden würden. Das war übrigens (damals, also 1950) ein doppelt deutsches Modell: einerseits durch Übernahme des Namens von “Grundgesetz” der Bundesrepublik Deutschland (und nicht der “Verfassung”) und andererseits durch eine (teilweise freilich) Motivation, die Wiedervereinigung mit der Deutschen Demokratischen Republik abzuwarten und in Israel, dass die Mehrheit des jüdischen Volkes dort angesiedelt war (damals lebten kaum 10 % oder 12 % der Juden der Welt in Israel, verglichen mit 50 % heute).

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