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Jeder Politiker, der zum ersten Mal das Mandat eines Europaabgeordneten übernimmt, ist erstaunt darüber, wie sehr sich sein neuer Arbeitsplatz vom polnischen Sejm unterscheidet. Manche geraten in Vergessenheit, weil sie weder die inhaltliche noch die sprachliche Qualifikation haben, um hier etwas zu bewirken. Andere bleiben mit einem Bein in der nationalen Politik und beteiligen sich von Brüssel und Straßburg aus am polnischen Kampf.
Es gibt auch diejenigen, die diese neue, ruhigere und sachlichere Art, Politik zu machen, mögen. Und sie passen gut hinein. Buzek ist das herausragendste Beispiel dafür. Er verfügt über eine Kombination von Eigenschaften, die in jedem Bereich zum Erfolg führen können: Talent, tiefes Fachwissen (in seinem Fall die Branche) und legendärer Fleiß.
Jerzy Buzek, ein Europaabgeordneter jenseits aller Spaltungen
Um im EP erfolgreich zu sein, also eigene, innovative Initiativen umzusetzen, braucht man noch etwas anderes: die Fähigkeit, mit Menschen mit unterschiedlichen Ansichten zu kommunizieren. Und das wird an polnischen politischen Schulen nicht gelehrt.
Man mag es kaum glauben, aber ich habe noch nie eine negative Meinung über den ehemaligen Premierminister gehört. Alle lobten ihn: von parlamentarischen Assistenten über Europaabgeordnete verschiedener Fraktionen bis hin zu EU-Kommissaren. Ja, Buzek kritisierte PiS, aber immer inhaltlich. Und wo immer er konnte, kooperierte er mit den Kandidaten von Jarosław Kaczyński zum Wohle Polens, selbst während des größten Krieges zwischen PO und PiS.
