Wie ein Bohrer die verschütteten Arbeiter in Indien retten soll

Eine neue Bohrmaschine soll die Rettungsaktion für die seit fünf Tagen in einem eingestürzten Straßentunnel verschütteten Bauarbeiter beschleunigen. Die Luftwaffe hatte die Maschine am Mittwoch an die Unglücksstelle im nordindischen Bundesstaat Uttarakhand gebracht, der riesige Bohrer passte kaum in den Frachtraum des Transportflugzeugs. „Die Bohrungen beginnen bald“, verkündete der Leiter der Rettungsaktion, Deepak Patil, am Donnerstag.

Der in Bau befindliche Straßentunnel war am Sonntagmorgen auf einer Länge von 200 Metern eingestürzt. Seit dem Unglück werden mithilfe von Baggern Trümmerteile entfernt, um zu den 40 Verschütteten vorzudringen. Die Einsatzkräfte treiben mithilfe von schwerem Gerät zudem ein Stahlrohr durch die Geröllhaufen zu den eingeschlossenen Arbeitern.

Mit 90 Zentimetern Durchmesser ist das Rohr groß genug, um den Arbeitern als Fluchtweg zu dienen. Die Bohrarbeiten kamen bisher jedoch nur langsam voran. Durch ein schmaleres Rohr werden die eingeschlossenen Arbeiter zudem mit Wasser, Lebensmitteln, Sauerstoff und Medikamenten versorgt. Einige der Verschütteten sind krank. Die indischen Behörden haben bisher aber keine Angaben zur Zahl der Erkrankten und zu ihrem Gesundheitszustand gemacht.


Sicherheitspersonal bewacht den Eingang des im Bau befindlichen Straßentunnels, der im indischen Bundesstaat Uttarakhand eingestürzt ist.
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Bild: dpa

Der 4,5 Kilometer lange Straßentunnel zwischen Silkyara und Dandalgaon war geplant worden, um zwei alte Hindu-Tempel im Himalaya miteinander zu verbinden. Er ist Teil eines von Indiens Regierungschef Narendra Modi massiv geförderten Straßenbauprojekts, das vor allem eine bessere Anbindung von einigen der beliebtesten Hindu-Schreine des Landes sicherstellen soll. Unfälle auf Baustellen großer Infrastrukturprojekte sind in Indien keine Seltenheit.

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