Vor dem Champions-League-Rückspiel gegen City: FC Bayern vor dem Rückspiel: Das macht noch Hoffnung

Stand: 18.04.2023 13:16 Uhr

Noch nie hat Manchester City im Europapokal einen Drei-Tore-Vorsprung aus dem Hinspiel verspielt. Und noch hat der FC Bayern München keinen Drei-Tore-Rückstand aufgeholt. Trotzdem oder gerade deshalb klammern sich die Münchner an jeden Strohhalm.

Der FC Bayern München steht in der Champions League zum zweiten mal in Folge vor dem Aus im Viertelfinale. Vor dem Rückspiel gegen Manchester City am Mittwoch (21.00 Uhr/Livereportage zum Hören im BR24Sport Livecenter) gilt es, einen Rückstand von drei Toren wettzumachen. Unmöglich? Vielleicht. Alle Daten und Fakten sprechen gegen die Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel. Aber: Vier Klubs ist ein solches Fußball-Wunder in der Geschichte der Königsklasse bereits geglückt.

Aufholjagd: Vier Klubs haben’s vorgemacht

Zuletzt gelang dem FC Liverpool im Champions-League-Halbfinale 2018/2019 das Wunder, nach einem 0:3 im Hinspiel noch weiterzukommen. Jürgen Klopps “Reds” bezwangen an der heimischen Anfield Road den FC Barcelona im Rückspiel mit 4:0, was den deutschen Trainer von einer “magischen Nacht” schwärmen ließ.

Zuvor war dieses Kunststück bereits dem AS Rom (Viertelfinale 2017/2018 gegen den FC Barcelona) und Deportivo La Coruna (Viertelfinale 2003/04 gegen den AC Mailand) gelungen. Barca, zweimal selbst Leidtragender, drehte im Achtelfinale 2016/2017 sogar ein 0:4 aus dem Hinspiel noch um. 6:1 gewannen die Katalanen das Rückspiel gegen Paris Saint Germain.

Die Anzeigetafel im Etihad Stadium zeigt den Spielstand 3:0 für Manchester City gegen den FC Bayern

Alles spricht gegen die Bayern

Sind nun am Mittwoch die Bayern dran mit einem solchen “Wunder”? Ganz ehrlich: Es deutet fast nichts darauf hin. Die Statistik spricht ebenso dagegen wie die aktuelle Form beider Teams. Während City in der Premier League gerade Tabellenführer FC Arsenal auf die Pelle rückt, läuft es bei den Bayern gar nicht – siehe das schwache 1:1 am vergangenen Wochenende gegen den Abstiegskandidaten aus Hoffenheim.

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Personell kann Tuchel zwar aus dem Vollen schöpfen – auch Eric Maxim Choupo-Moting ist nach seiner Verletzung wieder eine Option. Aber ein 34-Jähriger als großer Hoffnungsträger gegen Erling Haaland, Bernardo Silva, Ilkay Gündogan & Co.? Wohl eher nicht. Schon eher die Mentalität, die der deutsche Rekordmeister schon so häufig gezeigt hat, wenn auch nicht in der jüngsten Vergangenheit: Hier greift das alte Kahn-Motto “Weiter, immer weiter”.

Klatschen für Guardiola keine Unbekannte

Vielleicht nährt die Hoffnung, dass selbst City-Trainer Pep Guardiola hohe Niederlagen bestens kennt. Fünf Mal verlor der Weltclubtrainer des Jahres 2011 mit mindestens vier Toren Abstand. In der Champions League passierte ihm das zuletzt gegen seine alte Liebe: 2016 schenkte der FC Barcelona Manchester City gleich vier Tore ein – allerdings in der Gruppenphase. Doch auch in der K.o.-Runde verlor Guardiola bereits einmal mit 0:4.

Ausgerechnet in der Allianz Arena musste der Katalane zusehen, wie seine Mannschaft unterging. Das Problem: Es war der FC Bayern München, der mit 0:4 gegen Real Madrid verlor. Doch die Münchner Arena ist ein weiterer Strohhalm für den FC Bayern: Denn zu Hause sind die Münchner eine Macht. Die letzte Champions-League-Niederlage vor heimischen Publikum gab es vor vier Jahren im Achtelfinale gegen Liverpool. Doch ein Sieg alleine reicht nun mal nicht. Es braucht eine historische Aufholjagd.

Gegen Guardiolas Rezepte hilft kein frommer Wunsch

Ein frühes 1:0 könnte für eine besondere (magische) Stimmung in der Arena sorgen und Pep Guardiolas Citizens verunsichern. Andererseits ist Manchester City ein mit erfahrenen Nationalspielern und Ausnahmetalenten gespicktes Team, das sich von einem Gegentor normalerweise nicht aus der Bahn werfen lässt. Guardiola ist zudem bekannt dafür, dass er für jede Spielsituation einen Plan in der Tasche hat.

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Was bleibt also? Der Blick zurück vielleicht, auch wenn es da schon sehr sehr weit in die Vergangenheit geht: In der Bundesliga-Saison 1976/77 war es, als die Bayern in einem Spiel in Bochum aus einem 0:4-Rückstand einen 6:5-Sieg machten.

Das letzte Mal, dass sie drei Tore aufholten, war in der Spielzeit 1987/88. Bei Bayer 04 Leverkusen lag man 0:3 hinten und gewann noch 4:3. Damals auf dem Platz: Klaus Augenthaler, Karl-Heinz Rummenigge und Lothar Matthäus. Letzterer sagte vor dem Rückspiel am Mittwoch: “Wunder gibt es immer wieder.” Dafür müsse aber “alles passen”. In der momentanen Situation wohl nicht viel mehr als ein frommer Wunsch.

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