USA: Der wahre Grund, warum Nikki Haley jetzt Trump unterstützt

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Der wahre Grund, warum Nikki Haley auf einmal Trump unterstützt

Nikki Haley Jörg Wimalasena Nikki Haley Jörg Wimalasena

Nikki Haley und WELT-Redakteur Jörg Wimalasena

Quelle: AP Photo/Cliff Owen; Martin UK Lengemann/WELT

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Im Vorwahlkampf der Republikaner war Nikki Haley eine erbitterte Gegnerin Donald Trumps. Jetzt stellt sie sich hinter ihn. Offenbar hofft sie auf Einfluss unter Trump 2.0. Den Ort ihrer Bekanntgabe dürfte sie ganz bewusst gewählt haben.

Nikki Haley ist wieder da. Nikki Haley? Ja genau, das war doch die Präsidentschaftsbewerberin der Republikaner, die zwar Begeisterung bei linksliberalen Medien und Demokraten-Wählern auslöste, nicht aber bei Republikanern. Ein Poster-Girl des kontemporären Transatlantikertums: Frau, Migrationshintergrund (Diversity!) und immer ein wenig Lust auf Säbelrasseln (Freiheit im Land xyz verteidigen).

Das kommt an – außer bei Trump-Wählern. Die haben nämlich keine Lust mehr auf eine Rückkehr der Bush-Neocons aus den Nullerjahren, die Haley repräsentiert. Trump, der gelobt, sein Land aus unnötigen Kriegen herauszuhalten, gewann mühelos das Nominierungsrennen seiner Partei. Haley tauchte ab, ohne Trump zu unterstützen.

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Bis jetzt. Bei einer Podiumsdiskussion am Mittwoch gab Haley bekannt, im November für Trump zu stimmen. Das ist zwar nur eine halbe Unterstützungserklärung, aber immerhin.

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Woher der Sinneswandel? Die einfache Antwort lautet: Haley ist ein Wendehals, der sich jedem anbiedert, der ihr politischen Einfluss verschaffen kann. Und das ist derzeit Donald Trump, der sich über teils hervorragende Umfragewerte freuen darf – und beste Chancen auf den erneuten Einzug ins Weiße Haus hat.

Die komplizierte Antwort ist politischer. Den alten Neocons bei den Republikanern und in der Thinktank-Szene geht mit Trumps Wahlsieg in Reichweite der Hintern auf Grundeis, weil sie fürchten, dass er die neue amerikanische Containment-Politik gegen Russland sowie China aufgibt und sich sicherheitspolitisch zurückzieht. Um das zu verhindern, will man beim Trump-Lager einen Fuß in der Tür behalten.

Kein Wunder, dass Haley ihre geplante Stimmabgabe für Trump bei einer Podiumsdiskussion des Hudson Institute bekanntgab, das für eine harte Linie gegen Russland und China steht – wie auch Haley.

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In ihrer Rede sagte sie, eine gefährliche Weltsicht habe sich auf beiden Seiten des politischen Spektrums festgesetzt: Einige Republikaner und Demokraten wollten Feinde beschwichtigen und den Fokus auf die Probleme im eigenen Land richten.

Für Haley und Konsorten ist eine solche Vorstellung natürlich unerträglich. Haley will mehr Waffen für die Ukraine, China sieht sie als Feind, der einen Krieg mit den USA vorbereite, und sie will Taiwan gegen Angriffe von Peking verteidigen.

Trump denkt unorthodox

Trump ist in diesen Fragen bisher eher zurückhaltend. Also heißt es für Haley ranwanzen an den möglichen künftigen Präsidenten, um sicherzugehen, dass er nicht in seiner zweiten Amtszeit mit außenpolitischen Dogmen bricht – indem er die Unterstützung für die Ukraine reduziert oder im Taiwan-Konflikt einen Ausgleich mit China sucht.

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Beides ist durchaus möglich. Trump denkt unorthodox und hört immer weniger auf Vertreter des alten Foreign-Policy-Establishments. Und im Kongress stellen Republikaner immer selbstbewusster die Ukraine-Hilfen infrage.

Damit der wankelmütige Trump nicht seinen neuen Einflüsterern folgt, sondern lieber den alten, müssen ambitionierte Politiker wie Haley eben ihre habituelle Abneigung gegenüber Trump zurückstellen – und ihn mit ihrer Stimme umgarnen. Aber echte Profis können das. Und wenn Trump doch noch in den Umfragen abrauschen sollte, kann man seine Meinung ja wieder ändern.

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