Unwetter in Bayern: Hagelkörner groß wie Tennisbälle

Er sei überwältigt von dem Zusammenhalt im Kloster, schreibt Pater Heinz Menz auf der Internetseite des Klosters Benediktbeuern in Oberbayern. Seitdem dort am Samstagnachmittag tennis­ballgroße Hagelkörner schwere Schäden verursacht hätten, seien 45 Jugendliche damit beschäftigt, „Glassplitter aufzufegen, Fenster abzudichten und Wasserschäden zu beseitigen“. Die Jugendlichen, so der Direktor der Salesianer­gemeinschaft im Kloster, ­gehörten zu den vielen jungen Leuten, die sich gerade im Kloster weiterbildeten, dort Urlaub verbrächten oder ein Frei­willigenjahr absolvierten.

Sie waren auch dabei, als am Samstag gegen 16.30 Uhr das Unwetter über die Region hereinbrach. Die Schäden, die Sturm und Hagel angerichtet hätten, ­stellten das Kloster vor eine „Riesenaufgabe“, hebt auch Pater Claudius Amann hervor. Er bedankt sich beim Technischen Hilfswerk, beim Katastrophenschutz und der Feuerwehr, die ihnen zur Seite stehen. An fast allen Gebäudeteilen der Klosteranlage sind demnach die nach Westen ausgerichteten Fassaden und ­Dächer schwer beschädigt worden. Der Sturm hat ganze Fensterreihen ein­gedrückt und innen zu Wasserschäden ­geführt.

Ebenfalls betroffen ist die barocke ­Basilika. Der Schaden belaufe sich auf einen „höheren Millionenbetrag“, sagte eine Sprecherin des Klosters der ­Katholischen Nachrichten-Agentur. Bis mindestens zum Sonntag bleibt das ­Kloster geschlossen.

Das Unwetter im bayerischen Oberland mit Sturm, heftigen Regen- und Hagelschauern hat in der Region zu schweren Schäden geführt. Besonders betroffen war auch der Ort Bad Bayersoien. „Wir haben im Dorf knapp 400 Häuser. Davon sind bestimmt 370 betroffen. Teilweise ist auf den Dächern kein Dachziegel mehr ganz“, sagte die Bürgermeisterin, Gisela Kieweg, der Deutschen Presse-Agentur. Am ­Samstag habe man zuschauen können, „wie die Scheiben angefangen haben, sich durchzubiegen – und wie sie dann zersprungen sind“. Die Hagelkörner hätten einen Durchmesser von bis zu acht Zentimetern gehabt. Aus ganz Bayern sei Unterstützung gekommen. Notdächer der Versicherungskammer Bayern wurden teils aus Unterfranken herangeschafft.

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Auch Österreich war von heftigen Regenfällen betroffen. Inzwischen sind bei nachlassendem Regen viele Pegelstände gesunken. Im Bundesland Tirol hatte der Regen zu Pegelständen bei Bächen und Flüssen geführt, die seit Jahrzehnten nicht mehr so hoch waren. Im Zillertal führte die Ziller gewaltige Wassermassen. Überflutungen, Verkehrsbehinderungen und gesperrte Straßen waren die Folge. In einigen Regionen waren auch am Dienstag noch Straßen gesperrt.

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