UBS und Credit Suisse: Angeblich Kahlschlag in Hongkong

Die UBS beginnt einer Meldung der Nachrichtenagentur Reuters zufolge voraussichtlich im Verlauf der Woche mit einem Stellenabbau in Hongkong. Rund 80 Prozent der Mitarbeiter des dortigen Investmentbankings
der im Juni übernommenen Credit Suisse dürften dabei ihre Arbeitsplätze verlieren, sagten demnach zwei mit der Sache vertraute Personen der Agentur. Damit dürften nur etwa 20 Mitglieder des 100-köpfigen Teams verbleiben. In Hongkong sitzen die meisten Investmentbanker der Credit Suisse in Asien. Credit Suisse und UBS lehnten eine Stellungnahme ab.

Seit der Ankündigung der Notübernahme im März hat die UBS wiederholt deutlich gemacht, dass sie die Risiken im Investmentbanking der Credit Suisse zurückfahren will. Diese Sparte war in den vergangenen Jahren immer wieder für hohe Verluste verantwortlich. Zusammen mit Fehlschlägen in anderen Teilen des Geschäfts sorgten diese dafür, dass das Vertrauen in die Bank soweit unterminiert wurde, dass Kunden hohe Milliardenbeträge abzogen und die Regierung eine Zwangsehe mit der größeren UBS einleitete.

Seitdem ist die UBS fieberhaft dabei, den Zusammenschluss auf operativer Ebene vorzubereiten. Schon am heutigen Montag könnte der Konzern einen Umbau seines Investmentbankings ankündigen, schreibt Reuters. Der Umbau ziele darauf ab, Teams der beiden Institute zusammenzuführen. Dies gelte etwa für die in den Bereichen Gesundheitswesen, Konsumgüter/Einzelhandel, Finanzinvestoren und Aktienplatzierungen zuständigen Banker.

Auch das Team, das sich um Fusionen und Übernahmen in den Bereichen Technologie, Medien und Telekommunikation (TMT) kümmert, soll umgekrempelt werden. So sei man in Gesprächen, um Laurence Braham, der Anfang des Jahres von der Bank Barclays zur UBS wechselte, zum globalen Co-Head of Technology zu ernennen, so Insider. Konzernchef Sergio Ermotti will den Marktanteil der UBS im Transaktionsgeschäft insbesondere in den USA erhöhen.


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Ende des Monats dürfte die UBS im Rahmen der Veröffentlichung der Zahlen zum zweiten Quartal weitere Angaben zur Integration der Credit Suisse machen. Die wichtigste noch offene Frage ist die Zukunft des Schweizer Geschäfts der CS. Von den zuletzt 120.000 Stellen des kombinierten Konzerns könnten über 30.000 wegfallen.

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