Tumorablagerungen bei Darm- und Magenkrebs

a: Tumorzellen durchbrechen die Lymphknotenhülle; b: Tumoraussaat; c: Tumorzellen durchbrechen Blutgefäße; d: Lymphknoten durch Tumorzellen ersetzt; e: Diskontinuierliche Ausdehnung des Tumors. (Erstellt mit BioRender.com). Bildnachweis: Science China Press

Tumorablagerungen (TDs), die ursprünglich bei Darmkrebs erkannt wurden, wurden auch bei verschiedenen anderen Krebsarten, einschließlich Magenkrebs, identifiziert. Es handelt sich um Ansammlungen von Tumorzellen, die im Fett- und Fasergewebe im Lymphknotendrainagebereich eines Primärtumors vorkommen.

Diesen Ablagerungen fehlen erkennbare Lymphstrukturen und sie stehen nicht in direktem Zusammenhang mit dem Primärtumor. Im Gegensatz zur omentalen Metastasierung werden TDs als lokale Invasionen von Tumoren im Bereich der Magenlymphknotendrainage betrachtet, während omentale Metastasen als Fernmetastasen klassifiziert werden.

Die 8. Ausgabe der TNM-Stufeneinstufung übernimmt strengere Standards und definiert TDs als Tumorzellablagerungen ohne erkennbare Gefäß- oder Nervenstrukturen sowie das Fehlen von Lymphstrukturen. Wenn in mit Hämatoxylin-Eosin (H&E) oder anderen Färbemethoden gefärbten Schnitten eine Gefäßwand oder eine Nervenstruktur identifiziert wird, sollte dies als Gefäßinvasion bzw. perineurale Invasion betrachtet werden.

Derzeit gibt es Kontroversen über die Struktur und Herkunft von TDs, und Studien deuten darauf hin, dass TDs extrazelluläre Erweiterungen von LNM oder LNs sind, die durch Tumorzellen ersetzt werden und entweder durch kontinuierliches Wachstum oder durch Aussaat aus dem Primärtumor entstehen. Die folgende Abbildung zeigt mehrere mögliche Wege seiner Entstehung.

Die präoperative Erkennung von TDs hilft dabei, ihre Rolle und Bedeutung bei der Tumorregression aufzuklären, wodurch das Ausgangstumorrisiko bestimmt und der optimale präoperative Behandlungsplan festgelegt wird. Die Identifizierung von TDs beruht jedoch hauptsächlich auf der postoperativen pathologischen Diagnose, da präoperative und intraoperative Differenzierungsmethoden fehlen, was einer frühen Beurteilung von Tumoren nicht förderlich ist. Die Entwicklung neuer Bildgebungstechnologien und künstlicher Intelligenz haben neue Möglichkeiten für die präoperative Identifizierung von TDs eröffnet.

Es hat sich gezeigt, dass TDs das Überleben von Patienten mit verschiedenen Tumorarten deutlich verkürzen und oft mit anderen ungünstigen pathologischen Faktoren verbunden sind. Inzwischen wurde auch berichtet, dass TDs das Risiko von Leber-, Lungen- und Peritonealmetastasen erhöhen, was den starken Trend der Tumorausbreitung und das Potenzial für Fernmetastasen widerspiegelt.

Gegenwärtig beruht die Diagnose von TDs jedoch hauptsächlich auf der postoperativen pathologischen Diagnose, die für die frühzeitige Beurteilung von Tumoren nicht förderlich ist. Daher ist es für Forscher von Vorteil, präoperative Bildgebungsmethoden zur Vorhersage von TDs zu untersuchen. Allerdings weisen diese Studien immer noch bemerkenswerte Mängel auf, wie etwa die geringe Stichprobengröße und das Fehlen externer Testdaten.

TDs wurden in die TNM-Einstufung von Darmkrebs einbezogen, die vorsah, dass sie unabhängig von der Anzahl, Form und Größe als Anzeichen einer Erkrankung im Stadium N1c klassifiziert wurden, wenn sie nicht zusammen mit LNM auftraten. Änderungen der Stadieneinteilungsregeln haben zu einem Anstieg des Anteils von Patienten mit Erkrankungen im Stadium Ⅲ und Hochrisikostadium Ⅱ geführt, was darauf hindeutet, dass immer mehr Patienten eine adjuvante Therapie benötigen.

TDs waren jedoch nicht am TNM-Stufensystem für GC beteiligt. Verwandte Studien deuten darauf hin, dass sie in die N- oder T-Stufeneinteilung einbezogen oder als Hochrisikofaktoren eingestuft werden können. Unabhängig von der Modalität, mit der TDs in das T- oder N-Stadium eingebaut werden, besteht das Ziel darin, eine genauere Darstellung der Tumoreigenschaften auf histopathologischer Ebene zu ermöglichen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass hinsichtlich der klinischen Bedeutung und der anschließenden Behandlung von TDs ein Konsens erzielt wurde. Sie wirken sich nachteilig auf die Prognose von CRC- und GC-Patienten aus und unterstreichen die Notwendigkeit einer gründlichen Untersuchung durch Chirurgen und der Berichterstattung über pathologische Berichte durch Pathologen.

Positive TDs weisen auf die Notwendigkeit einer aggressiveren postoperativen adjuvanten Therapie hin. Es bestehen jedoch weiterhin Kontroversen, und es sind groß angelegte prospektive Studien erforderlich, um den genauen Wert von TDs beim GC-Staging zu untersuchen.

Die Arbeit wird in der Zeitschrift veröffentlicht Medizin Plus.

Mehr Informationen:
Ruirong Yao et al, Tumorablagerungen bei Darm- und Magenkrebs, Medizin Plus (2024). DOI: 10.1016/j.medp.2024.100025

Bereitgestellt von Science China Press

Zitat: Tumorablagerungen bei Darm- und Magenkrebs (2024, 19. April), abgerufen am 20. April 2024 von https://medicalxpress.com/news/2024-04-tumor-deposits-colorectal-gastric-cancers.html

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