Trotz Krisen: Arbeitszufriedenheit der Arbeitnehmenden hoch

7. November 2023

Angestellte und Unternehmen stehen bereits länger vor zahlreichen Herausforderungen – Corona, Energiekrise, Inflation und Klimawandel. Das hat auch Auswirkungen auf die Arbeitszufriedenheit. Eine aktuelle Studie liefert überraschende Erkenntnisse über die Einstellungen der deutschen Arbeitnehmenden.

Die Ergebnisse der „Arbeitszufriedenheits-Studie 2022“ von YouGov zeigen, dass die Zufriedenheit mit den Arbeitsbedingungen zwar gesunken ist, aber nicht so stark, wie man vielleicht erwartet hätte. Das Bedürfnis nach Sicherheit ist gestiegen, und Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer berücksichtigen vermehrt Umwelt- und Klimaschutzthemen bei ihrer Jobwahl.

Sicherheit im Job als hohes Gut

Obwohl die Sicherheit des Arbeitsplatzes für 59 Prozent der Befragten oberste Priorität hat, plant knapp jeder fünfte Befragte einen Jobwechsel in den nächsten sechs Monaten. 2019 lag dieser Wert allerdings noch bei 35 Prozent. Die Prioritäten der Arbeitnehmenden haben sich in Zeiten der Krise also verändert, einen sicheren Job zu haben ist für Angestellte sehr wichtig.

Mitarbeitende fühlen sich unterfordert

Außerdem ergab die Studie, dass sich die Arbeitnehmenden nicht ausreichend gefordert fühlen. 25 Prozent finden, ihr Potenzial sei nicht ausgeschöpft, während 13 Prozent denken, sie könnten wertvoller für das Unternehmen sein. 3 Prozent sind völlig unterfordert. Das entspricht insgesamt 41 Prozent der Befragten. Dieser Wert lag 2017 bei nur 17 Prozent. Unter den 18- bis 34-Jährigen sind aktuell sogar 47 Prozent der Meinung, dass ihr Potenzial nicht ausgeschöpft wird oder sie unterfordert sind. Das ist ein wichtiges Alarmsignal für Unternehmen, die dringend etwas gegen die Unterforderung unternehmen müssen.

Zufriedenheit am Arbeitsplatz noch immer hoch

Trotz der zahlreichen Krisen und Belastungen sind die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer überraschend zufrieden mit ihren Arbeitsbedingungen. Im Vergleich zu 2019 ist der Rückgang der Zufriedenheit nur gering. Im Jahr 2022 gaben 12 Prozent der Befragten an, „eher“ bis „vollkommen unzufrieden“ zu sein. 2019 waren es 11 Prozent. Dieser Wert hat sich also kaum verändert. Gleichzeitig gaben im letzten Jahr 68 Prozent an, „eher“ bis „vollkommen zufrieden“ mit ihren Arbeitsbedingungen zu sein, während es 2019 es 72 Prozent waren. Angesichts der vielen Krisen und unsicheren Umstände ist dies eine bemerkenswert stabile Entwicklung.

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