Finanzielle Instabilität und Bankenpleiten sind wieder in den Nachrichten. In den letzten drei Monaten sind drei der 30 größten Banken der Vereinigten Staaten zusammengebrochen: die Silicon Valley Bank (SVB) auf Platz 16 mit einem Vermögen von 209 Milliarden US-Dollar; Signature Bank, auf Platz 29 mit 110 Milliarden US-Dollar; und First Republic Bank, auf Platz 14, 213 Milliarden US-Dollar. Der Bankensturm auf die SVB im März, bei dem Einleger innerhalb von nur zwei Tagen rund 45 Milliarden US-Dollar abzogen, war der größte in der US-Geschichte und fast dreimal so groß wie der auf die Washington Mutual Bank im Jahr 2008, der sich auf insgesamt 16,7 Milliarden US-Dollar belief im Verlauf von 10 Tagen.
Die politische Reaktion der US-Regierung auf diese Bankenpleiten war umfassend und aggressiv. Ganz offensichtlich sind die Federal Reserve und die Regierung von Präsident Joe Biden entschlossen, die Fehler und die daraus resultierenden Turbulenzen der globalen Finanzkrise von 2008 nicht zu wiederholen. Am 12. März, nur vier Tage nach dem ersten Anstieg der SVB-Einlagen, kündigte die US-Regierung an, dass sie die Konten aller Einleger sowohl bei SVB als auch bei Signature garantieren werde. Dazu gehörten 90 Prozent der Konten, die nicht vollständig versichert waren, weil sie die Einlagensicherungsgrenze von 250.000 US-Dollar gemäß den Vorschriften der Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC) überschritten. Zum jetzigen Zeitpunkt schätzt die FDIC, dass die Kosten dieser Bankpleiten 35 Milliarden US-Dollar übersteigen werden.
Mit der Ankündigung der Federal Reserve wurde auch ein Notkreditprogramm eingeführt, um sicherzustellen, dass Banken keine großen Verluste erleiden mussten, um Massenabhebungen abzudecken. Die Fed kündigte außerdem an, dass ihre wöchentlichen Swap-Linien mit den anderen großen Zentralbanken der Welt täglich statt wöchentlich angeboten würden, um einer globalen finanziellen Ansteckung vorzubeugen.
