Zwei Frachtschiffe kollidierten am Dienstag in der Nordsee vor der Küste Deutschlands. Rettungsdienste meldeten einen Toten und vier noch vermisste Besatzungsmitglieder des kleineren Schiffes, das inzwischen vermutlich gesunken ist.
Nach Angaben des Zentralen Kommandos für Seenothilfe ereignete sich der Vorfall am Dienstagmorgen etwa 22 Kilometer südwestlich der Insel Helgoland und 31 Kilometer nordöstlich der Insel Langeoog.
Das Zentralkommando teilte mit, dass die beiden an der Kollision beteiligten Frachter „Polesie“ und „Verity“ hießen, das kleinere der beiden Schiffe.
Was wissen wir über die Kollision?
Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Seenotrettung (DGzRS) wurde bei der Kollision eine Leiche geborgen, zwei Menschen konnten gerettet werden.
Die Suche nach den vier anderen Besatzungsmitgliedern des kleineren Verity-Schiffes dauert noch an.
Der Sprecher des Zentralkommandos, Benedikt Spangardt, sagte gegenüber Taggeschau, dass sie kein Signal mehr vom Verity-Schiff erhielten, was sie zu der Annahme veranlasste, dass es gesunken sei.
Die unter britischer Flagge fahrende Verity war auf dem Weg von Bremen in Deutschland nach Immingham in England.
Die Kollision ereignete sich in einem für die Schifffahrt stark befahrenen Gebiet, sagte ein Sprecher des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie am Dienstag.
Mehrere Schiffe suchen nach den Vermissten
Mehrere Schiffe – darunter ein Kreuzfahrtschiff in der Gegend – und ein Hubschrauber der Bundesmarine helfen bei den Such- und Rettungseinsätzen.
Unterdessen ist die auf den Bahamas registrierte Polesie mit 22 Besatzungsmitgliedern an Bord immer noch flott. Es war auf dem Weg von Hamburg nach La Coruna in Spanien.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing drückte den Besatzungsmitgliedern, Familienangehörigen und Rettungskräften sein Mitgefühl aus.
Er sagte, mehrere Staatsapparate hätten sich zusammengeschlossen, um die Vermissten zu retten, darunter die DGzRS, die Wasserschutzpolizei (WSP) sowie Notschlepper, andere Helfer und Einsatzkräfte.
Taucher suchten nach Lebenszeichen der vier vermissten Besatzungsmitglieder der Verity, sagte ein Sprecher des Zentralkommandos. Der Sprecher fügte während einer Pressekonferenz hinzu, dass die Besatzungsmitglieder möglicherweise noch am Leben seien und im Inneren des Schiffes auf dem Meeresboden Schutz suchten.
Die „Verity“ habe Stahl transportiert und 1.300 Kubikmeter Diesel an Bord gehabt, sagte der Sprecher.
Die Suche fand bei „relativ herausfordernden Wetterbedingungen“ statt, sagte DGzRS-Sprecher Christian Stipeldey.
„Wir werden die Such- und Rettungsaktion nicht stoppen, solange noch eine geringe Chance besteht, Überlebende zu finden“, fügte Stipeldey hinzu.
ss, rmt/ab (-, dpa, Reuters)
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