Man kann die Implosion der Signa in Großaufnahme bestaunen, all den Prunk, und sich fragen, wie es weitergeht mit den Prestigebauten in Bestlage: vom Kaufhaus Tyrol in Innsbruck bis zum Chrysler Building in New York. Man kann aber auch auf das ganz Kleine schauen, darauf, welche Folgen das Zerbröseln des Immobilienimperiums für völlig Unbeteiligte hat.
Für Jens Noreisch zum Beispiel, der ein Catering-Unternehmen in Bayern hat, zwei Teilzeitmitarbeiter und eine offene Rechnung mit René Benko: Am 26. Oktober bewirtete er 130 Gäste einer Signa-Fete an der Alten Akademie in München, sechster Stock, ein Kran musste Gerät und Verköstigung hochziehen. Eine Anzahlung erhielt Noreisch nicht: “Ich wusste, dass die Signa ein großer Konzern ist, mit solchen Unternehmen hatte ich noch nie Probleme”, sagt der 38-Jährige. Er schickte die Rechnung, 12.640,18 Euro, hörte erst einmal nichts – und dann von den Turbulenzen. Als Noreisch nachhakte, wurde er vertröstet, auf Umwegen erfuhr er: Die Signa zahlt gar nichts mehr. “Ich habe Rücklagen”, sagt Noreisch, trotzdem fehle die Hälfte seines Monatsumsatzes. Noch einmal darf so etwas nicht passieren.