ENTSCHLÜSSELUNG – Ob Krebs, Depression, eine romantische Trennung oder ein Autounfall… Für Psychogenealogen gibt es keinen Zufall. Alles, was uns passiert, ist eng mit unseren „generationsübergreifenden Verbindungen“ verknüpft.
Unfall, Verlassenheit, Selbstmord, Alkoholismus, Vergewaltigung … Was wäre, wenn die Ursache all unserer Krankheiten in den dramatischen Ereignissen unserer Vorfahren liegen würde? Das behauptet die Psychogenealogie, ein in den 1970er Jahren erfundener Neologismus, eine Mischung aus „Psychologie“ und „Genealogie“. Dieser weitverbreiteten Praxis zufolge haben unsere Probleme ihren Ursprung in den Traumata, die unsere Vorfahren mehrere Generationen später erlitten haben. Diese Traumata werden von Generation zu Generation weitergegeben, ohne dass wir uns dessen bewusst sind, und zwar über „Narben“, die in den Genen zurückbleiben. Um diesen Fluch zu brechen, müssten wir dann mit Hilfe eines Therapeuten in unseren Stammbaum eintauchen. Problem: Diese Praxis, die stets versucht, wissenschaftlich zu wirken, beruht in Wirklichkeit auf keiner seriösen Grundlage. Seit mehreren Jahren wird es sogar von Miviludes, der für die Bekämpfung von Missbräuchen zuständigen Einheit des Innenministeriums, überwacht …
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