Die Ermittlungen zum mysteriösen Tod eines Dichters in Chile wurden wieder aufgenommen.
Pablo Neruda war Nobelpreisträger und als er 1973 verstarb, wurden in seiner Sterbeurkunde Komplikationen durch Prostatakrebs aufgeführt.
Er starb 12 Tage nach einem Militärputsch, der seinen engen Freund, Präsident Salvador Allende, stürzte und General Augusto Pinochet an die Macht brachte.
Jahrzehntelang hatte sein Fahrer Manuel Araya behauptet, der Dichter sei vergiftet worden – und letztes Jahr entdeckten Forensiker Beweise, die diese Theorie stützten.
In dänischen und kanadischen Labors durchgeführte Tests ergaben, dass in Nerudas Körper eine „große Menge Clostridium botulinum“ gefunden wurde.
Das starke Gift ist mit dem menschlichen Leben unvereinbar und kann eine Lähmung des Nervensystems verursachen.
Im vergangenen Dezember lehnte ein Richter einen Antrag von Nerudas Neffen Rodolfo Reyes ab, den Fall wieder aufzunehmen und nach anderen Todesursachen zu suchen – doch am Dienstag wurde diese Entscheidung vor einem Berufungsgericht aufgehoben.
Nun werde eine kalligrafische Analyse seiner Sterbeurkunde durchgeführt und Beweise von Bakterienexperten eingeholt.
Nerudas Leiche wurde 2013 zur weiteren Untersuchung exhumiert – und zwei Jahre später erklärte die chilenische Regierung, es sei „höchstwahrscheinlich, dass ein Dritter“ dafür verantwortlich sei.
Seitdem wurde er in sein Lieblingshaus mit Blick auf die Pazifikküste umgebettet.
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Neruda, der vor allem für seine Liebesgedichte bekannt ist, hatte geplant, nach Pinochets Putsch ins Exil zu gehen, wo er eine einflussreiche Stimme gegen die Diktatur gewesen wäre.
Einen Tag vor seiner Abreise wurde der Dichter mit einem Krankenwagen in eine Klinik in Santiago gebracht, wo er wegen Krebs und anderen Krankheiten behandelt worden war, und starb dort.
Noch lange nach der Rückkehr Chiles zur Demokratie im Jahr 1990 bestand der Verdacht, dass die Diktatur am Tod beteiligt war.