/luchschenF, stock.adobe.com
Genf – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat ihre Liste der unentbehrlichen Diagnostika für das Jahr 2023 veröffentlicht. Die Strategische Beratende Expertengruppe der WHO für In-vitro-Diagnostika hat dafür zwölf Anträge geprüft und die Aufnahme von acht neuen Diagnostika sowie mehrere Änderungen an bereits aufgelisteten Tests empfohlen.
Die diesjährige Liste enthält erstmals drei Tests für das Hepatitis-E-Virus, darunter ein Schnelltest zur Unterstützung der Diagnose und Überwachung von HEV-Infektionen. Hepatitis E tritt weltweit auf. Während die meisten Menschen vollständig genesen, entwickelt ein kleiner Teil ein akutes Leberversagen, das bei schwangeren Frauen höher ist.
„Hepatitis-E-Infektionen werden nur unzureichend gemeldet und die Einführung dieser Diagnoseverfahren wird die Regierungen bei der Bekämpfung von Ausbrüchen unterstützen“, hieß es aus der WHO.
Außerdem empfiehlt die Organisation jetzt Geräte zur Überwachung des Blutzuckerspiegels für den persönlichen Gebrauch. „Die Aufnahme von persönlichen Glukosetestgeräten in die Liste der essenziellen Diagnostika könnte zu einem besseren Krankheitsmanagement und einer Verringerung der negativen Folgen von Diabetes führen“, hieß es von der WHO.
Zu den weiteren neuen Tests, die in die Liste aufgenommen wurden, gehören Tests für endokrine Erkrankungen, für die Reproduktionsmedizin, für die Gesundheit von Müttern und Neugeborenen sowie von Troponin I und T zur Unterstützung der Diagnose eines akuten Myokardinfarkts.
„Die WHO-Liste der unentbehrlichen Diagnostika ist ein wichtiges Instrument, das den Ländern evidenzbasierte Empfehlungen an die Hand gibt, um lokale Entscheidungen zu treffen und sicherzustellen, dass die wichtigsten und zuverlässigsten Diagnostika für Gesundheitspersonal und Patienten zur Verfügung stehen“, erläuterte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus. © hil/aerzteblatt.de