Neobroker Trade Republic ist erstmals profitabel

Der Neobroker Trade Republic schreibt laut Mitgründer Christian Hecker erstmals schwarze Zahlen. Er bricht zudem sein Schweigen und nennt nach über zwei Jahren neue Kunden- und Geschäftszahlen.

Christian Hecker ist Mitgründer von Trade Republic und bricht sein Schweigen über die Kundenzahlen.
Handelsrepublik

Der Neobroker Trade Republic war im vergangenen Geschäftsjahr erstmals seit der Gründung 2015 profitabel. „Nach Steuern haben wir im letzten Geschäftsjahr einen Gewinn im deutlich zweistelligen Millionenbereich erzielt“, sagt Mitgründer Christian Hecker im Gespräch mit dem Handelsblatt. „Das verwaltete Vermögen hat sich dazu im vergangenen Geschäftsjahr auf rund 35 Milliarden Euro fast verdoppelt“, so Hecker. Den kompletten Jahresabschlussbericht gibt es jedoch erst im September 2024.

Das Fintech gehört zu den wertvollsten und wenigen Unicorns in Deutschland, hat zuletzt jedoch vor zwei Jahren offizielle Kundenzahlen genannt. Jetzt bricht Hecker das Schweigen. Demnach nutzen vier Millionen Kunden in 17 Märkten den Neobroker – 2,5 Millionen davon in Deutschland. Inaktiv seinen nur wenige der Accounts. 75 Prozent sind laut Hecker im Wertpapiergeschäft tätig.

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Erneute Verluste seien einkalkuliert

Im April 2021 gab Trade Republic noch an, eine Million Nutzer zu haben. Das Startup wachse exponentiell. „Im vierten Quartal haben wir im Schnitt mehr als 100.000 Kunden pro Monat gewonnen“, erklärt Hecker. Im Durchschnitt werden von den Kunden demnach rund achttausend Euro auf einem Konto verwaltet.

Hecker spricht damit auch Konkurrent N26 an. Die Neobank hat mit acht Millionen Nutzern mehr als Trade Republic, jedoch würde sein Startup hochwertigere Kunden betreuen und diese näher an sich als Hauptbank binden, so der Gründer. Insbesondere würden die Kunden im Schnitt mehr Geld anlegen als bei den meisten Neobanken.

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Auf das laufende Geschäftsjahr blickt Hecker zuversichtlich. Er gehe von einer weiteren positiven Entwicklung aus – mit Blick auf die Weltwirtschaftslage und die Zinsentwicklung. Sollte der Neobroker wieder rote Zahlen schreiben, sei dies einkalkuliert. Weiteres Kapital benötige das Fintech nach der letzten Finanzierungsrunde im Jahr 2022 nicht, die jetzigen Gewinne hätten die Kapitalbasis noch vergrößert. Sollten sich allerdings interessante Investment-Opportunitäten ergeben, so Hecker, werde Trade Republic diese nutzen – und dann wenn nötig auch weiteres Kapital aufnehmen.

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