Was du wissen musst
- Die Europäische Union erwägt, iMessage zu einem zentralen Plattformdienst im Rahmen des Digital Markets Act (DMA) zu machen.
- Wenn iMessage zu einem zentralen Plattformdienst wird, müsste Apple es auf Geräten von Drittanbietern verfügbar machen.
- Laut einem Bloomberg-Bericht lehnt die EU die Erteilung der Bezeichnung ab, weil iMessage bei Unternehmen nicht beliebt genug ist.
Laut einem Bloomberg-Bericht, der Aufschluss über die laufenden Überlegungen der Europäischen Union gibt, ist Apple möglicherweise doch nicht gezwungen, iMessage auf Android-Geräte zu bringen. Die EU entscheidet derzeit, ob iMessage als zentraler Plattformdienst im Sinne des Digital Markets Act (DMA) betrachtet werden soll. Wenn ein Dienst die Bezeichnung „Kernplattformdienst“ erhält, müsste er in der EU plattformübergreifend sein.
Aufgrund eines wichtigen Teils des DMA könnte es jedoch sein, dass die EU iMessage diese Bezeichnung nicht verleiht. Die Gesetzgebung besagt, dass zentrale Plattformdienste als wichtige Verbindung zwischen Unternehmen und Verbrauchern genutzt werden. Ob iMessage in nennenswertem Umfang für Geschäftsanwendungen genutzt wird, ist etwas fraglich, weshalb es in der ersten Nominierungsrunde der EU nicht aufgeführt wurde.
Doch nun heißt es in dem oben genannten Bericht, dass die EU sich dagegen lehnt, iMessage als zentralen Plattformdienst zu bezeichnen. Die Europäische Kommission sei nun der Ansicht, dass iMessage für EU-Bürger auf den Geschäftsmärkten nicht wichtig genug sei, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen gegenüber Bloomberg.
Apple bietet einige iMessage-Funktionen für geschäftliche Zwecke. Allerdings sind sie nur in wenigen EU-Ländern verfügbar, etwa in Italien, Frankreich und Deutschland. Das größte davon ist Business Chat, mit dem Benutzer in der Nachrichten-App auf einem iPhone Unterstützung von ausgewählten Unternehmen erhalten können. Funktionen wie diese müssten in der EU sehr beliebt sein, damit iMessage die Auszeichnung als zentraler Plattformdienst erhält.
Der Bericht kommt weniger als einen Monat, nachdem Google einen Brief an die Europäische Kommission geschrieben hat, in dem er argumentierte, dass iMessage plattformübergreifend gemacht werden sollte. Google hat Apple außerdem gebeten, RCS-Messaging auf dem iPhone zu unterstützen, und Apple hat später angekündigt, dies im nächsten Jahr zu tun.
Es kommt auch nur einen Tag, nachdem es dem Softwareentwicklungsunternehmen Beeper gelungen ist, iMessage zurückzuentwickeln. Mit der neuen App Beeper Mini kann sich jedes Android-Gerät direkt auf den Servern von Apple bei iMessage registrieren.
Drei Dienste von Apple wurden bereits zu zentralen Plattformdiensten ernannt: der App Store, Safari und iOS. Ob sich iMessage den anderen Apple-Diensten anschließen würde, war Gegenstand einer fünfmonatigen Prüfung.
Die Kommission hat angekündigt, im Februar eine endgültige Entscheidung zu treffen.