Die Europäische Kommission hat gestern ihre Mitarbeiter aufgefordert, TikTok auf ihren beruflichen Geräten zu deinstallieren. Es liegt nun an Kanada, das chinesische soziale Netzwerk anzugreifen.
Der kanadische Datenschutzbeauftragte gibt bekannt, dass er eine Untersuchung gegen TikTok eingeleitet hat, die darauf abzielt, die Einhaltung der kanadischen Gesetze festzustellen, zu einer Zeit, in der das chinesische soziale Netzwerk Gegenstand einer zunehmenden Überwachung durch Westler ist.
Die Untersuchung „folgt den jetzt beigelegten Sammelklagen in den Vereinigten Staaten und Kanada sowie zahlreichen Medienberichten“. Ziel ist es festzustellen, „ob die Praktiken der Organisation den kanadischen Datenschutzgesetzen entsprechen“.
Die Behörden wollen auch überprüfen, ob „TikTok eine gültige Zustimmung zur Erhebung, Verwendung und Weitergabe personenbezogener Daten eingeholt hat“.
Schutz der Privatsphäre von Kindern
Die Aufsichtsbehörde weist darauf hin, dass viele Nutzer des sozialen Netzwerks „zu den Jüngsten gehören“ und weist auf „die Bedeutung des Schutzes der Privatsphäre von Kindern“ hin. Die Untersuchung ziele auch darauf ab, „sicherzustellen, dass das Unternehmen seinen Transparenzpflichten nachkommt“.
Das chinesische soziale Netzwerk wird von Westlern zunehmend unter die Lupe genommen, da befürchtet wird, dass Peking auf Benutzerdaten auf der ganzen Welt zugreifen könnte.
TikTok gehört dem chinesischen Riesen Byte Dance und steht im Fadenkreuz der amerikanischen Behörden. Ein im Januar von Präsident Joe Biden unterzeichnetes Gesetz verbietet die Nutzung der beliebten Video-Sharing-Plattform im Repräsentantenhaus und im Senat sowie auf den Geräten von Beamten.
Die Beziehungen zwischen China und Kanada haben sich in den letzten Jahren stark verschlechtert, insbesondere nach der Verhaftung durch Kanada auf Ersuchen der US-amerikanischen Huawei-Finanzchefin Meng Wanzhou im Jahr 2018.
