11. Okt. (UPI) – Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu und der ehemalige Verteidigungsminister und israelische Oppositionspolitiker Benny Gantz haben am Mittwoch eine Notstandsregierung der Einheit gebildet, um den anhaltenden Konflikt mit der palästinensischen Hamas anzugehen.
Gantz und Netanjahu waren während Netanjahus Versuch einer Justizreform erbitterte politische Rivalen, und Gantz ist ein lautstarker Kritiker von Netanjahus Bemühungen, die Macht der Justiz einzuschränken.
Die Regierung wurde nach einem Treffen im Hauptquartier der israelischen Streitkräfte in Tel Aviv bekannt gegeben. Nach Angaben der Jerusalem Post dauerte das Treffen zwischen den Anführern eine halbe Stunde, während die Rechtsabteilung noch zurückblieb, um Einzelheiten zu klären.
Gantz, der Mitglied der Oppositionspartei Nationale Einheit ist, erlangte als Kritiker Popularität und gilt als Anführer der Opposition gegen Netanjahus gerichtliche Maßnahmen, die Anfang des Jahres landesweite Proteste auslösten.
Laut israelischen Medienberichten lehnte Netanyahus Frau Sara zunächst die Einheitsregierung ab, gab dann aber später nach.
Der derzeitige Verteidigungsminister Yoav Gallant wird ebenfalls dem Kriegskabinett beitreten, ebenso wie Gadi Eisenkot von der Partei der Nationalen Einheit, der zuvor als IDF-Stabschef fungierte.
Berichten zufolge forderte Oppositionsführer Yair Lapid den Ausschluss rechtsextremer Mitglieder des Kabinetts Netanyahu aus der Einheitsregierung.
Gantz ist ein bekannter Kritiker des rechtsextremen nationalen Sicherheitsministers Itamar Ben Gvir, der weiterhin im Kabinett von Netanyahu bleibt.
„Netanjahu wird nicht sagen können, dass er es nicht wusste. Wenn er Ben Gvir die Sicherheit der Bürger Israels anvertraut, lässt er sie im Stich“, sagte Gantz im Juli bei Protesten gegen Netanjahus umstrittene Justizreformen.
