Hinweise auf geplanten islamistischen Anschlag

Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul hat angesichts der Vorsichtsmaßnahmen der Polizei am Kölner Dom an die Menschen appelliert, nicht aus Angst vor einem Anschlag auf einen Kirchenbesuch zu Weihnachten zu verzichten. „Vorsicht ist das Gebot der Stunde. Wir wissen: Die Terrorgefahr ist so hoch wie lange nicht mehr und unsere christlichen Feiertagsrituale sind natürlich auch ein Ziel von islamistischen Terroristen“, sagte der CDU-Politiker am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf.

„Aber wir sind nicht schutzlos. Unsere Behörden nutzen alle Erkenntnisse, um uns bestmöglich zu schützen. Das zeigen jetzt die Maßnahmen in Köln“, unterstrich Reul und fügte hinzu: „Mein Appell: Gehen Sie in die Kirche, feiern Sie das Weihnachtsfest. Angst ist die Währung von Terroristen. Wir dürfen sie nicht zusätzlich aufwerten.“

Die Polizei hat nach eigenen Angaben die Sicherheitsmaßnahmen am Kölner Dom wegen Hinweisen auf einen möglichen Anschlagsplan einer islamistischen Gruppe erhöht. Es könnte bei der Gruppe möglicherweise einen Bezug zur Terrorgruppe Islamischer Staat Provinz Provinz Khorasan (ISPK) geben.

Spürhunde im Einsatz

Polizisten durchsuchten am Samstagabend die Kathedrale. Dabei fanden die Sprengstoffspürhunde nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen nichts. Die Polizei kündigte außerdem an, an Heiligabend alle Besucher zu kontrollieren. Auch in Wien erhöhte die Polizei ihre Schutzmaßnahmen.

In Köln bittet die Kirche ihre Besucher derweil um Geduld. „Alle Weihnachtsgottesdienste im Kölner Dom finden statt, aber sie werden mit Zugangskontrollen verbunden sein, die leider nötig sind“, sagte Dompropst Guido Assmann am Sonntagmorgen. „Ich bin überzeugt, wir werden diese Herausforderung in typisch kölscher Gelassenheit und getragen von weihnachtlicher Vorfreude meistern und in gewohnter, festlicher Weise die Geburt des Herrn feiern.“

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Polizei zeigt Präsenz am Dom

Assmann dankte der Polizei, den anderen Sicherheitsbehörden, dem Sicherheitskoordinator am Kölner Dom und allen Aufsichtskräften dort für ihren Einsatz. „Ich habe gestern bis spät in die Nacht miterlebt, wie sie alle engagiert und mit hoher Professionalität Hand in Hand arbeiten, um den Dom zu schützen“, so Assmann. „Auch heute und in den Folgetagen zeigt die Polizei Präsenz am Dom.“

Polizei und Domkapitel empfahlen, auf Taschen zu verzichten und frühzeitig zu den Messen zu kommen.

„Auch wenn sich der Hinweis auf Silvester bezieht, werden wir bereits heute Abend alles für die Sicherheit der Dombesucher an Heiligabend in die Wege leiten. In Abstimmung mit dem Sicherheitsbeauftragten des Domkapitels wird die Kathedrale nach der Abendmesse mit Spürhunden abgesucht und anschließend verschlossen“, teilte der Chef der Kölner Kriminalpolizei, Michael Esser, in einer Mitteilung mit.

Seit dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober nehmen Befürchtungen zu, dass es auch in Deutschland zu Anschlägen kommen könnte.

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