„Gegen Impfungen? Die Mechanik des Zweifels…“, Plädoyer für mehr Transparenz über wissenschaftliche Erkenntnisse und ihre Grenzen

Dieses Buch über Impfstoffe ist sicherlich nicht das erste und auch nicht das letzte, aber es zeichnet sich durch seine sachliche Herangehensweise und Ehrlichkeit aus. Michel Morange, besorgt über die Auswirkungen des Widerstands gegen Impfstoffe auf die öffentliche Gesundheit, lässt die Verschwörungsvorwürfe und andere Gräuel beiseite, die die Franzosen während der Pandemie gespalten haben. Der Biologieprofessor an der Ecole nationale supérieure und der Universität Paris Cité glaubt an die Macht der Erklärung, um Widerwillen zu zerstreuen.

Täuschen Sie sich nicht: Dies ist keine Statistiklehre, die den Nutzen einer Impfung durch a + b belegt, denn der Autor glaubt nicht an deren Überzeugungskraft. Dies stellt auch keine Entlarvung der Impfgegnerargumente dar. Mit „Erklärung“ meint der Autor eine Darstellung dessen, was wir über Impfungen wissen und was wir nicht wissen. Zu oft haben Wissenschaftler und Politiker versucht, die Geschichte zu beschönigen, um sie zu beruhigen, was den gegenteiligen Effekt hatte.

Michel Morange führt uns somit auf den verschlungenen Weg der Entwicklung von Impfstoffen seit ihrer Erfindung und ihren ersten Anwendungen am Ende des 18. Jahrhunderts.t Jahrhundert bis zum Aufkommen der RNA-Impfstoffe vor etwa zehn Jahren. Manchmal fühlen wir uns in bestimmten historischen Details oder Mechanismen der menschlichen Immunologie verloren, aber die Botschaft ist klar: Impfstoffe sind im Kampf gegen viele Krankheiten unerlässlich, es macht keinen Sinn, sie gänzlich abzulehnen. Einige haben jedoch nicht die erwartete Wirksamkeit gezeigt, andere haben Nebenwirkungen, die sehr selten sind und manchmal immer noch missverstanden werden. Es bleiben viele Unbekannte: Unser Immunsystem ist wahnsinnig komplex. Es ist von entscheidender Bedeutung, weiter zu recherchieren und zu verstehen.

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Kommunikationsfehler

Der Autor lässt uns so in die Welt der wissenschaftlichen Forschung eintauchen, die aus kleinen Schritten, Erfolgen und enttäuschten Hoffnungen besteht, weit entfernt von der sensationslüsternen Darstellung, die aus Revolutionen und Kontroversen dazwischen besteht „charismatische Wissenschaftler“ auf Fernsehgeräten.

Im letzten Kapitel, das zweifellos das interessanteste ist, erklärt der Autor den Ursprung der Impfunlust mit mangelnder Kommunikation zwischen Politikern, Ärzten, Wissenschaftlern, Medien … Denn dieses Buch soll nicht nur Zweifel zerstreuen, sondern ist es auch Ein Handbuch, um zu lernen, zu überzeugen. Nachdem er dargelegt hat, dass eine ehrliche Darstellung unseres Wissens über Impfstoffe deren Bedeutung keineswegs schwächt, fordert er mehr Transparenz.

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