Fahle Galeriestraße | Tallinn, Estland

Das Fahle-Gewerbegebiet ist das Ergebnis der faszinierenden Metamorphose eines historischen Zellulose- und Papierfabrikgeländes im Zentrum von Tallinn und erlangte weithin Anerkennung für seine nahtlose Verschmelzung altehrwürdiger Kalksteinmauern aus jahrhundertealten Industriegebäuden mit modernem Glas Elemente und reichlich Grün. Der überwiegend zwischen 1908 und 1915 entstandene Standort, der bis in die 1990er Jahre eine Papierfabrik beherbergte, hat einen bemerkenswerten Wandel durchgemacht und seine industrielle Vergangenheit hinter sich gelassen und sich eine zeitgenössische postindustrielle Identität zu eigen gemacht.

Ein herausragendes Ergebnis dieser Erneuerung ist die Fahle Gallery Street, eine überdachte Passage, die der Umgebung neues Leben einhaucht. Früher war es eine schmale Gasse zwischen Fabrikgebäuden, die umschlossen und aufgegeben wurde, bevor es 2021 als glasüberdachte, tropisch bewachsene Oase wieder zum Vorschein kam, unempfindlich gegenüber den winterlichen Elementen draußen.

Die Widerstandsfähigkeit der alten Kalksteinmauern findet nun Synergie mit schlanken Stahlzusätzen. Das darüber liegende grünlich getönte Sonnenschutzglas ruht anmutig auf den vom Jugendstil inspirierten Dachkonstruktionen des historischen Fabrikkomplexes. Die Balken des Glasdachs werden ohne Stützen direkt von neuen Betonträgern getragen, die in die Gesimse der bestehenden Gebäude integriert sind. Die Neigung und Höhe des Daches variiert, um alle Jugendstil-Frontispize an den Innenwänden zu umfassen. Eine Verbindungsbrücke überspannt den Luftraum der hohen Galerie und verbindet die Gebäude auf beiden Seiten der Passage und die gesamte Innenstraße.

Der Durchgang ist mit Büros, Geschäften, Restaurants und Terrassen geschmückt, die sich in die Oase hinein erstrecken. Helle und luftige Terrassenmöbel in verschiedenen Grüntönen vermitteln ein straßenähnliches Ambiente, während Elemente, die an einen Park erinnern, und kaum erkennbare Grenzen zwischen Innen- und Außenräumen eine Veränderung der Denkweise hervorrufen und der Galerie eine unverwechselbar verträumte Atmosphäre verleihen – ein beliebtes Ziel für besondere Anlässe und zwanglose Treffen.

Inspiriert von der Idee, dass die Natur urbane Räume zurückerobert, besticht die Landschaftsarchitektur des Fahle-Anwesens durch üppiges Grün, das in jeder verfügbaren Ritze ein Zuhause findet. Unter Bäumen und Sträuchern sowie in den Fugen des weißen Granitplattenpflasters gedeiht Gras. Dieses wiederkehrende Thema des Wiederauflebens der Natur haucht dem Fahle-Anwesen Leben ein und belebt die dichte Kalksteinumgebung mit scheinbar wilder Vegetation.

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Design: Studio ARGUS Architecture und Innenarchitektur zusammen mit LUMIA

Fotografie: Terje Ugandi

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