Die Zahl der Patentanmeldungen ging 2023 zum ersten Mal seit 14 Jahren zurück, außer in Frankreich

Die Zahl der internationalen Patentanmeldungen sei im vergangenen Jahr zum ersten Mal seit 14 Jahren zurückgegangen, was auf höhere Zinssätze und wirtschaftliche Unsicherheit zurückzuführen sei, so die UN.

Im Jahr 2023 wurden insgesamt 272.600 internationale Patente angemeldet, ein Rückgang von 1,8 % gegenüber dem Vorjahr, gab die Weltorganisation für geistiges Eigentum der Vereinten Nationen in ihrem Jahresbericht an.

„Wir glauben, dass dies das derzeit ungünstige Umfeld für Innovation und unternehmerische Aktivitäten widerspiegelt“, sagte WIPO-Chefökonom Carsten Fink bei einer Pressekonferenz in Genf. Ihm zufolge muss dieser Rückgang jedoch als „zyklisches“ Phänomen angesehen werden, das mit der Wirtschaftslage zusammenhängt. „Wir gehen davon aus, dass die Anmeldung von geistigem Eigentum wieder aufgenommen wird, sobald sich das äußere Umfeld verbessert“, fügte er hinzu. WIPO-Generaldirektor Daren Tang erwartet „eine Wiederaufnahme der internationalen Anmeldungen zu geistigem Eigentum später in diesem Jahr“. „Trotz dieser kurzfristigen Rückgänge zeigen längerfristige Trends, dass die Nutzung geistigen Eigentums stetig zunimmt“, angetrieben durch die zunehmende Globalisierung und Digitalisierung sowie die wirtschaftliche Entwicklung in immer mehr Ländern.

L’Oréal liegt in Frankreich an der Spitze

Bei den im Rahmen des Patent Cooperation Treaty (PCT) angemeldeten Patenten blieb China mit 69.610 Anmeldungen an der Spitze der Rangliste, was einem Rückgang von 0,6 % gegenüber 2022 entspricht, dem ersten für dieses Land seit 2002. Die Vereinigten Staaten mussten einen deutlicheren Rückgang hinnehmen 5,3 %, bleibt aber mit 55.678 Einlagen auf dem zweiten Platz. Es folgen Japan, Südkorea und Deutschland.

Südkorea ist das einzige der Big Five im Ranking, das mehr Patente angemeldet hat als 2022 (+ 1,2 % auf 22.288). Beachten Sie, dass Indien einen spektakulären Anstieg der Einlagen (+ 44,6 %) verzeichnet, allerdings mit einer immer noch bescheidenen Gesamtzahl (3.791).

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Zu den wenigen anderen Ländern, die ein Wachstum verzeichneten, gehörten die Türkei mit einem Plus von 8,5 % und die Niederlande (+5,8 %). In Frankreich sind die Patentanmeldungen um 2 % gestiegen. Und es ist die L’Oréal-Gruppe, die mit 199 Anfragen zum zweiten Mal an der Spitze steht.

International sei der chinesische Telekommunikationsriese Huawei mit 6.494 Anträgen „mit Abstand Hauptantragsteller geblieben“, betonte die WIPO, gefolgt vom koreanischen Samsung Electronics (3.924 Anträge), dem amerikanischen Qualcomm (3.410 Anträge) und dem japanischen Mitsubishi Electric. Nach Sektoren entfiel mit 10,2 % der Gesamtanfragen die IT-Technologie auf den größten Anteil.

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