Die weltweit erste IVF-Nashornschwangerschaft könnte Nördliche Breitmaulnashörner vor dem Aussterben bewahren, sagen Wissenschaftler

Eine Weltneuheit im Bereich der reproduktiven Gesundheit von Nashörnern könnte Nördliche Breitmaulnashörner vor dem Aussterben bewahren, sagten Wissenschaftler am Mittwoch.

Das Team des BioRescue-Projekts hat laut einer Pressemitteilung erfolgreich ein Südliches Breitmaulnashorn durch In-vitro-Fertilisation (IVF) imprägniert und damit einen möglichen Weg für die Wiederherstellung der Nördlichen Breitmaulnashornart geschaffen.

Nördliche Breitmaulnashörner sind vom Aussterben bedroht und die einzigen beiden verbleibenden Nashörner, Najin und Fatu, sind unfruchtbare Weibchen, die in Kenia unter ständiger Überwachung leben.

Allerdings gibt es in Italien und Deutschland lebende Zellen von 12 verschiedenen Nördlichen Breitmaulnashörnern, die in flüssigem Stickstoff gelagert werden.

Die Imprägnierung des Südlichen Breitmaulnashorns war eine internationale Anstrengung zur Rettung der Art.

Die weiblichen Nördlichen Breitmaulnashörner Fatu (links) und Najin (rechts), die letzten beiden Nördlichen Breitmaulnashörner auf dem Planeten, grasen am 23. August 2019 in ihrem Gehege im Ol Pejeta Conservancy in Kenia. Beide sind nicht zur natürlichen Fortpflanzung fähig.  -Ben Curtis/AP

Die weiblichen Nördlichen Breitmaulnashörner Fatu (links) und Najin (rechts), die letzten beiden Nördlichen Breitmaulnashörner auf dem Planeten, grasen am 23. August 2019 in ihrem Gehege im Ol Pejeta Conservancy in Kenia. Beide sind nicht zur natürlichen Fortpflanzung fähig. -Ben Curtis/AP

‘Neuland’

Das Sperma wurde von einem Südlichen Breitmaulnashorn namens Athos gesammelt, das im Zoo Salzburg in Österreich lebt. Die Eizellen wurden von Elenore entnommen, einem Südlichen Breitmaulnashorn, das im Pairi Daiza Zoo in Belgien lebt. Anschließend wurden die Proben nach Italien überführt und in vitro befruchtet.

Zwei Embryonen wurden nach Kenia transferiert und im September 2023 im Ol Pejeta Conservancy in eine Leihmutter namens Curra implantiert. Der Prozess der Implantation der Embryonen umfasste die Verwendung eines männlichen „Teaser“-Bullen namens Ouwan, um typisches Paarungsverhalten zu stimulieren.

Thomas Hildebrandt, der Projektleiter von BioRescue, beschrieb den Prozess als „Neuland“, da die Verfahren, Protokolle, Methoden und Geräte von Grund auf neu entwickelt wurden.

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Unglücklicherweise für das Rettungsprojekt wurden im November sowohl Curra als auch Ouwan tot aufgefunden. Es wird angenommen, dass das Paar an einer schweren bakteriellen Infektion erkrankte, nachdem extrem heftige und klimawandelbedingte Regenfälle das Ersatzgehege überschwemmt hatten.

Damals wurde jedoch bekannt, dass Curra mit einem 70 Tage alten männlichen Fötus schwanger war. Dem Fötus entnommenes Gewebe bestätigte, dass die Schwangerschaft auf den Embryotransfer zurückzuführen war.

Wissenschaftler sagten, dass die nächsten Schritte dieses Forschungsprogramms darin bestehen werden, eine neue Leihmutter und einen neuen Zuchtbullen für das Südliche Breitmaulnashorn auszuwählen. Anschließend entwickeln sie einen Embryo eines Nördlichen Breitmaulnashorns, der in die Leihmutter eingepflanzt wird.

Hildebrandt sagte, sie hoffen, dass der Nachwuchs dann bei Najin und Fatu leben und das Verhalten der Nördlichen Breitmaulnashörner erlernen könne.

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