DHDL: Deal des Kunst-Startups Loremo scheiterte nach der Sendung

Mit ihrem Startup Loremo bewegt sich Gründerin Franziska Scheuerle im Luxussegment. Carsten Maschmeyer, Dagmar Wöhrl und Tillman Schulz machten ein Angebot.

Franziska Scheuerle stellt ihr Startup Loremo vor.
RTL / Bernd-Michael Maurer

Wer am Montagabend „Die Höhle der Löwen“ gesehen hat, weiß spätestens seit der Sendung, dass der Deutsche Bundestag einen Kunstbeirat hat, der – man ahnt es – Kunstwerke für den Deutschen Bundestag kauft. Investorin Dagmar Wöhrl schlug der Gründerin Franziska Scheuerle vor, sich da mit ihrem Startup vorzustellen. Scheuerle gründete Loremo, „die erste digitale Plattform für Auftragskunst“, wie sie sagt.

Das Startup verspricht individuelle Einzelkunstwerke, die farblich zur Inneneinrichtung und stilistisch zur Person passen. Ein Algorithmus, den das Startup selbst gecodet habe, matcht Kunden mit Künstlern, die in der Datenbank von Loremo gelistet sind. Für Künstler ist Loremo eine Art digitale Galerie, bei der sie sich und ihre Werke präsentieren können.

Darum ist der Deal geplatzt

Gleich drei Investorinnen und Investoren konnte die Gründerin für sich gewinnen. Dagmar Wöhrl, Carsten Maschmeyer und Tillman Schulz schlossen sich für ein Angebot zusammen: 200.000 Euro für 30 Prozent Firmenanteile. Das waren zwar 20 Prozent mehr als von Scheuerle gefordert, die Gründerin ging den Deal aber ein. Allerdings nur in der Show. Tatsächlich stattgefunden hat er danach nicht.

„Nach dem Handschlag in der Sendung mit Dagmar, Tillman und mir konnten wir uns aufgrund strategischer Gesichtspunkte nicht einigen, die bei der weiteren Zusammenarbeit und Ausrichtung des Startups für uns nötig gewesen wären“, sagt Maschmeyer gegenüber Gründerszene. „Unabhängig davon hat uns Franziska als Mensch und als Gründerin sehr beeindruckt und wir wünschen ihr alles Gute und viel Erfolg mit Loremo.“

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Das Produkt von Loremo

So funktioniert Loremo: Auf der Webseite von Loremo findet sich ein Kunstkonfigurator. Kunden können dort ein Bild von dem Ort im Raum hochladen, an dem das Kunstwerk später hängen soll. Der Konfigurator erkennt die Farben der Möbelstücke und der sonstigen Gegenstände, die auf dem Foto zu sehen sind. Anschließend wählt man Größe und Stil des Bildes aus, beispielsweise „stilvoll und elegant“. Der Algorithmus schlägt dann mehrere Künstlerinnen und Künstler vor, die für den Kunden ein Kunstwerk in den passenden Interieur-Farben malen, aber in ihrem eigenen Stil.

Erst am Ende des Prozesses erfährt der Kunde den Preis. Der beginnt ab 3.000 Euro aufwärts, zu hoch für die Investoren Ralf Dümmel und Janna Ensthaler. Für Ensthaler sei das Produkt noch nicht ganz ausgereift, man lege 3.000 Euro auf den Tisch und wisse nicht, was man bekomme. Auch Wöhrl, Schulz und Maschmeyer hätten Ideen gehabt, wie man das Produkt verbessern könne, die sie in der Show aber nicht nannten. Warum sie dennoch investieren wollten? Scheuerle hat mit ihrem Pitch von sich überzeugt. „Das war ein Spitzenvortrag mit Lebendigkeit und Interaktion, fehlerfrei, druckreif. Das war rhetorisch, der beste Auftritt, den ich in ein paar hundert Pitches erlebt habe“, sagte Maschmeyer.

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So ging es für Loremo nach der Show weiter

„Ich habe mich nach Aufzeichnung der Sendung erstmal darauf fokussiert, das Produkt zu optimieren“, sagt Scheuerle gegenüber Gründerszene. Beispielsweise ergänze jetzt eine KI das Produkt: Der Kunde könne nun vorab sehen, wie das fertige Werk aussehen wird. Damit setzte Scheuerle die Kritik von Ensthaler um. Auf die KI meldete die Gründerin ein Patent an. Darüber hinaus baute die Gründerin ihr Netzwerk aus und ging Kollaborationen mit Luxusmarken ein, sagt sie. Auch ihr Team habe sich vergrößert.

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Zudem nahm Scheuerle weitere Künstlerinnen und Künstler in das Portfolio von Loremo auf. „Je weiter sich das Unternehmen entwickelt, desto hochklassigere Künstler wollen auch mit dir arbeiten“, sagt sie. „Mittlerweile haben wir echte Hochkaräter dabei.“ Teilweise 20.000 Euro kosten die Werke von Künstlern, die in der Datenbank von Loremo vertreten sind.

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