Den Arbeitsplatz zu teilen ist gerade einer der Trends in der Arbeitswelt. Oliver Blume erledigt zwei Spitzenpositionen in Personalunion: Der Manager ist Vorstandsvorsitzender des Volkswagen-Konzerns und zugleich Chef des Sportwagenherstellers Porsche. Seit gut einem Dreivierteljahr hat er die beiden Posten bei den zwei Dax-Unternehmen. „Meine Doppelrolle funktioniert. Mit Vorteilen für Porsche und Vorteilen für den Volkswagen-Konzern. Und selbstverständlich haben wir dafür auch ein stabiles Regelwerk etabliert“, entgegnete der 55 Jahre alte Ingenieur anlässlich der Porsche-Hauptversammlung in Stuttgart seinen Kritikern unter den mehr als 1400 anwesenden Aktionärsvertretern. Die Doppelrolle sei auf Dauer aufgelegt.
„Der Tag hat nur 24 Stunden und reicht nicht aus, zwei Dax-Konzerne erfolgreich zu führen“, sagte Deka-Fondsmanager Ingo Speich. Porsche leiste sich zwei Teilzeit-Vorstände. Speich verwies darauf, dass Finanzvorstand Lutz Meschke zugleich im Vorstand der Beteiligungsgesellschaft Porsche SE sitzt. Über die Holding Porsche SE kontrollieren die Familien Porsche und Piëch die Mehrheit an VW und zusätzlich eine Sperrminorität am Sportwagenhersteller Porsche. Hendrik Schmidt, Fachmann für gute Unternehmensführung der Fondsgesellschaft DWS, nannte die Doppelfunktion „höchst problematisch“.