Der Pharmariese, der hinter den beliebten Medikamenten Ozempic und Wegovy zur Gewichtsreduktion steht, hat am Freitag laut einem Bericht den Spitzenplatz als wertvollstes Unternehmen Europas übernommen und damit das französische Luxusimperium LVMH überholt.
Novo Nordisk, das dänische multinationale Unternehmen, verzeichnete während des Freitagshandels in London einen Anstieg seiner Marktkapitalisierung auf 424,7 Milliarden US-Dollar und schlug damit den Luxus-Einzelhandelskonzern der Familie Bernard Arnault.
LVMH, seit zweieinhalb Jahren das wertvollste Unternehmen Europas, hatte nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters eine Marktkapitalisierung von 420,1 Milliarden US-Dollar.
Die Marktkapitalisierung von Novo berücksichtigt auch nicht börsennotierte Aktien, die an keiner Börse gekauft werden können.
Im Februar 2021 entthronte LVMH, zu dessen Marken Louis Vuitton, Dior, Sephora und Dom Pérignon gehören, den Schweizer Lebensmittel- und Getränkekonzern Nestle und wurde zum wertvollsten Unternehmen Europas.
Der Aktienkurs von Novo hat sich in den letzten drei Jahren ungefähr verdreifacht, während sich der Aktienkurs von LVMH verdoppelt hat.
Die Aktien des dänischen Unternehmens sind um rund 17 % gestiegen, seit es letzten Monat bekannt gab, dass eine große Studie gezeigt habe, dass Wegovy auch einen klaren kardiovaskulären Nutzen habe, was die Hoffnungen des Unternehmens bestärkte, über sein Image als Lifestyle-Medikament hinauszukommen.
Die Umsätze mit Ozempic, einem Diabetes-Medikament, das Ärzte zunehmend off-label zur Behandlung von Fettleibigkeit und Herzinsuffizienz verschreiben, sind explodiert und brachten im zweiten Quartal 3,2 Milliarden US-Dollar ein – ein Anstieg gegenüber 2,1 Milliarden US-Dollar im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Wegovy und Saxenda, Novo-Medikamente, die zur Behandlung von Fettleibigkeit zugelassen sind, haben ihren Gesamtumsatz im zweiten Quartal auf 1,6 Milliarden US-Dollar mehr als verdreifacht.
Andere Pharmakonzerne versuchen, aus dem Anti-Adipositas-Trend Kapital zu schlagen.
Das Diabetesmedikament Mounjaro von Eli Lilly erzielte im zweiten Quartal einen Umsatz von 980 Millionen US-Dollar – ein Anstieg von 72 % gegenüber dem ersten Quartal dieses Jahres.
Die Aktionäre von Lilly haben eine stattliche Rendite für ihre Investition erzielt. Im letzten Jahr ist die Lilly-Aktie um mehr als 80 % gestiegen.
LVMH meldete für das zweite Quartal einen Umsatzrückgang – ein Hinweis darauf, dass die Ausgaben der inflationsgeplagten Amerikaner für Luxuseinzelhandelsgüter rückläufig waren.
Auch die Besorgnis über die schwächelnde Wirtschaft Chinas hat die Stimmung der Anleger gegenüber LVMH beeinträchtigt.
Arnault und seine Familie verfügen immer noch über das zweitgrößte Vermögen der Welt. Ihr Nettovermögen wird vom Bloomberg Billionaires Index auf 186 Milliarden US-Dollar geschätzt.
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