ICH Als Kind hatte ich zum ersten Mal einen Goldfisch: Zwei von ihnen lebten in einem kleinen Teich, den wir im Garten aus einem Spülbecken angelegt hatten. Aber ich hatte immer Angst, dass ich sie versehentlich getötet hatte. Ich habe eine vage Erinnerung daran, wie wir unser Meerschweinchen Stripey zu den Fischen mitgenommen haben, ihn über den Teich gehalten haben, um sie zu sehen, und wie sein Kot fast direkt in ihren Mäulern gelandet ist. Sie starben kurz darauf. Deshalb hätte ich nie gedacht, dass ich sie noch einmal als Haustiere haben würde, bis mich etwa 25 Jahre später ein Freund bat, auf Squishy, einen orangefarbenen Goldfisch, aufzupassen.
Squishy sah einem stämmigen Penis sehr ähnlich. Aber ich war sofort begeistert und wollte ihm einen Freund verschaffen. Als ich Bruno zum ersten Mal in der Zoohandlung sah, war ich verzaubert. Ich hatte noch nie zuvor schwarze Moore gesehen und fand ihre großen, blaubeerfarbenen Augen so lustig anzusehen. Bruno war nur etwa so lang wie ein Zeigefinger, seine Augen nahmen den größten Teil seines Kopfes ein und seine Schuppen waren samtschwarz.
Bruno war ein wunderschöner Fisch. Ich würde Minuten meines Lebens verlieren, wenn ich nur dasaß und zusah, wie seine langen Flossen anmutig im Wasser flossen. Es wurde zu einer neuen Form des Aufschiebens, als ich über meinen Laptop hinweg auf das Aquarium blickte. An manchen Tagen dachte ich, er würde antworten, wenn ich seinen Namen rief, indem er auf mich zuschwamm.
Ich schätze, viele Menschen holen sich Haustiere, um jemanden zu haben, mit dem sie reden können oder den sie lieben und von dem sie geliebt werden können. Fische geben uns einfach ihre Schönheit zum Bewundern und Pflegen. Ich finde es beruhigend zu wissen, dass sie mit dir im Raum sind und einfach ihr Bestes geben, um zu existieren.
Manchen Menschen mag es grausam oder albern vorkommen, einen Goldfisch zu halten – ganz zu schweigen davon, dass sie glauben, mit einem Goldfisch eine echte Freundschaft aufgebaut zu haben. Aber auf seine Art half mir Bruno durch eine schwierige Zeit, als eine Beziehung in die Brüche ging und ich schmerzhafte Entdeckungen darüber machte, was sich hinter meinem Rücken abspielte. Es ist beängstigend und traumatisch, wenn sich so viel, was man für wahr gehalten hat, als das Gegenteil herausstellt. Aber zumindest gab es Bruno echt, und daran habe ich festgehalten. Ich fütterte ihn, wenn ich Schwierigkeiten hatte, für mich selbst zu sorgen, und fuhr mit dem regelmäßigen Wasserwechsel fort, wobei ich mich auf die halbe Stunde verließ, die ich mit ihm verbringen konnte, und mich nur auf das konzentrierte, was ich tat.
Ich stelle mir gerne vor, dass Bruno durch seine hervortretenden Augen alles gesehen hat, was in dieser Zeit passiert ist. Er kam mit mir in eine neue Wohnung, lernte die wunderbaren, unterstützenden Menschen in meinem Leben kennen und sah zu, wie ich ein viel glücklicherer, befreiterer Mensch wurde.
Als er eines Morgens krank wurde, suchte ich verzweifelt nach einem Fischtierarzt, aber bevor sie ihn untersuchen konnten, starb er. Er ist jetzt im Garten hinter einigen rosa Hortensien begraben, aber er wird immer bei mir sein – ich habe sein Bild auf meinen Arm tätowieren lassen.
