Annalena Baerbock würdigt in den USA die Ausbildung deutscher Piloten

Ein paar Zeilen auf Englisch hat die Außenministerin den Soldaten ins Gästebuch geschrieben. Vom ersten Moment an habe sie gefühlt, dass der Sheppard Luftwaffenstützpunkt transatlantische Kooperation in der Praxis bedeute. Wie man bei den Treffen der Außenminister der NATO sage: „Einer für alle – und alle für einen.“

Am zweiten Tag ihrer USA-Reise hat Außenministerin Annalena Baerbock nach Gesprächen in Houston auch den Sheppard Luftwaffenstützpunkt in Wichita Falls besucht. Die Ausbildung deutscher Piloten dort würdigte sie als einen Beitrag zur Sicherheit Europas. Seit 1966 werden Piloten der Bundeswehr auf dem Stützpunkt in Texas schon ausgebildet, 1981 kamen weitere NATO-Nationen dazu und eine gemeinsame NATO-Ausbildung entstand. Ohne diese Ausbildung, sagte Baerbock, „wären wir nicht in der Lage, die Sicherheit auch bei uns in Europa weiter zu verstärken“. Die Ausbildung sei auch die Grundlage dafür, „dass wir den Schutz unserer Ostflanke des NATO-Bündnisses mit der gemeinsamen Luftraumüberwachung haben verstärken können“.

Treffen mit Blinken und McConnell

Die Bundesregierung investiere „nicht nur in Panzer, nicht nur in Kampfflugzeuge, nicht nur in Hubschrauber, sondern vor allen Dingen in die Soldatinnen und Soldaten von morgen“, sagte Baerbock. Gerade sind mehr als 30 deutsche Fluglehrer auf dem Stützpunkt und etwa 25 Soldaten werden zu Piloten ausgebildet, eine Frau ist nicht darunter. Insgesamt werden Flugschüler aus 14 Ländern in Wichita Falls ausgebildet. Zuerst fliegen sie ein Unterschallflugzeug mit Propeller (Beechcraft T-6 Texan), in der zweiten Phase dann ein Überschallflugzeug (Northrop T-38 Talon). In einer letzten Phase folgt ein Kurs zum Luftkampf. 15 Monate dauert das Programm. Baerbock setzte sich bei ihrem Besuch auch in das Cockpit einer T-6.

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Nach dem Besuch auf dem Luftwaffenstützpunkt flog Baerbock weiter nach Washington. Dort wird sie an diesem Donnerstag den US-Außenminister Antony Blinken zu einem Abendessen treffen, am Freitag gibt es dann noch ein Treffen der beiden mit den Delegationen. Die Außenministerin wird aber auch Vertreter der Republikaner treffen, darunter auch den Minderheitenführer im Senat, Mitch McConnell. Lange war unsicher, wer noch alles bei den Gesprächen dabei sein wird. Ein anvisiertes Treffen mit Kevin McCarthy, dem Sprecher des Repräsentantenhauses, findet nicht statt – er hat gerade ein Amtsenthebungsverfahren gegen Präsident Joe Biden angestoßen.

Im Zentrum dürften neben den transatlantischen Beziehungen der Krieg in der Ukraine stehen, und wie es um die Unterstützung der Republikaner bestellt ist, nicht nur in den nächsten Monaten. In der Partei gibt es vor dem Hintergrund des langsam aufziehenden Wahlkampfes Forderungen, die Hilfen zumindest zu reduzieren. Zudem hatte Biden gerade ein weiteres Hilfspaket für die Ukraine verkündet, für das er noch Unterstützung braucht. Auch ein Gespräch mit Studenten der Howard University, einer der traditionsreichsten afroamerikanischen Hochschulen in den USA, ist geplant. Und am Donnerstagabend ein Live-Interview für den Sender FOX.

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