TZwei Tage haben das Land rund um unseren Heimatsee in einen Test der Männlichkeit verwandelt. Der Randweg, den wir vor 48 Stunden mit einer alleinstehenden Frau geteilt haben, die von ihrem Hund ausgeführt wird, strotzt jetzt vor männlichem Ego. Männer stampfen mit grimmiger Entschlossenheit vorbei, ohne uns in die Augen zu sehen. Andere lungern in bewachten Gruppen zwischen den Büschen herum. Man hat einen erleichterten Gesichtsausdruck, als er uns verrät, ja, er hat es endlich gesehen. Wir sind mitten in ein lokales Zucken geraten.
Ein paar regelmäßige Vogelbeobachter – der Mann, der sich über ein Teleskop beugt, und die Frau, die mit einem Fernglas scannt – erzählen uns, dass ein Merlin aus dem Hochland zu diesem Seeufer im Flachland herabgestiegen ist und Hänflinge sucht. „Das sagen sie“, fügt die Frau hinzu. Der kleinste Falke im ersten Monat ist von größtem Interesse für diejenigen, die ihn auf ihrer Jahresliste, ihrer Bezirksliste, ihrer beliebigen Liste markieren möchten.
Wir entscheiden uns dafür, das zu tun, was wir immer tun, und schauen uns an, was wir finden. Wenn wir Merline wären, würden wir am oberen Hang über dem Ostufer des Sees reichlich Beute finden, wo ein im letzten Sommer mit Sonnenblumen bepflanzter Streifen auch jetzt noch Samen trägt. Und Finken. Sie steigen aus dem Boden auf, versinken und verschwinden darin, immer und immer wieder. Dazwischen lenken diese frechen kleinen gegabelten Schwänze unsere bloßen Augen auf labyrinthische Tänze, die Herde brechen und verschmelzen, Splittergruppen brechen ab und kehren zum Kern zurück.
Ich zücke mein Fernglas, bestätige die einheitliche Linnerie der Vögel mit rotbraunen Brüsten und weißen Schwanzfedern, schnappe nach Luft, als ich die surrenden Flügel sehe, die von prahlerischen Gleitern durchsetzt sind. Ich spüre die Erheiterung, der Jagd zu folgen, versunken in der blinzelnden Sicht des Fernglases, einem flatternden Kreis. Wir sind, wie es scheint, Teil des Twitch geworden.
So ist der Strom von schallendem Gezwitscher von überall, es scheint, als ob die Herde durch mich hindurchgeht. Ich senke meine Brille und sehe einen Vogelschwarm vorbeiziehen.
Wir umrunden den ganzen See, ohne den Merlin zu sehen, aber das macht nichts. Wir sind vor zwei Tagen hier zufällig darauf gestoßen.