US-Präsident Joe Biden traf am Donnerstag zu Gesprächen mit Premierminister Justin Trudeau in Kanada ein.
Die Diskussionen werden sich auf den Krieg in der Ukraine, Handel, Migration, Kanadas Verteidigungsausgaben und ein zunehmend durchsetzungsfähiges China konzentrieren.
John Kirby, Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates des Weißen Hauses, sagte: „Bei diesem Besuch geht es darum, eine Bestandsaufnahme dessen zu machen, was wir getan haben, wo wir stehen und was wir für die Zukunft priorisieren müssen.“
Ein überarbeiteter Migrationspakt
Die Roxham Road, ein unbefestigter Weg in Quebec, der von Asylsuchenden benutzt wird, um nach Kanada einzureisen, wird im Mittelpunkt der Gespräche stehen.
Im Jahr 2017, nachdem der frühere US-Präsident Donald Trump begann, gegen illegale Migranten vorzugehen, erlebte Kanada einen enormen Zustrom von Asylbewerbern.
Im Jahr 2022 wurden fast 40.000 Asylsuchende von der kanadischen Polizei abgefangen, die überwiegende Mehrheit überquerte die Grenze über die Roxham Road, einen inoffiziellen Grenzübergang.
Kanada und die USA teilen sich die längste internationale Grenze, an der Übergänge normalerweise durch das Safe Third Country Agreement (STCA) geregelt werden.
Das STCA erlaubt den beiden Ländern, Asylsuchende an formellen Einreisestellen abzuweisen.
Die beiden Länder haben nun eine Einigung erzielt, die darauf abzielt, das STCA zu überarbeiten, um die gesamte Länge der gemeinsamen Grenze einschließlich inoffizieller Punkte einzubeziehen.
Biden und Trudeau werden am Freitag die Details des Pakts ausbügeln.
Fokus auf Verteidigungsausgaben
Nationale Sicherheit und Luftverteidigung werden ebenfalls priorisiert, nachdem ein chinesischer Spionageballon im Februar Nordamerika durchquert hat.
Kanada beabsichtigt, sein Radarsystem zu aktualisieren, und hat einem beschleunigten Zeitplan für erhöhte Ausgaben für militärische Aufrüstungen für die Partnerschaft des North American Aerospace Defense Command (NORAD) zugestimmt.
NORAD überwacht den Himmel über dem Kontinent.
Kanada wird seit langem aufgefordert, seine Verteidigungsausgaben auf 2 % seines Bruttoinlandsprodukts (BIP) zu erhöhen, das vereinbarte Ziel unter den NATO-Mitgliedern.
Derzeit gibt Ottawa etwa 1,2 % des BIP für seine Verteidigung aus.
Angesichts der Bedrohungen durch Peking und Moskau haben Großbritannien, Australien und Japan alle ihre Verteidigungsausgaben erhöht.
Die USA erwarten, dass ihr nördlicher Nachbar seinen Teil dazu beiträgt.
Entwicklung einer Freundschaft
Im Jahr 2022 belief sich der Handel zwischen den USA und Kanada auf einen geschätzten Rekordwert von 950 Milliarden US-Dollar (877 Milliarden Euro).
Während Kanada und die USA ihre Partnerschaft zur Unterstützung der Ukraine verstärken, planen die beiden Länder, eine Verringerung ihrer Abhängigkeit von chinesischen Waren zu erörtern.
Biden wird am Freitag vor dem Parlament sprechen und Trudeau wird ihn am Abend zum Staatsessen empfangen.
Es ist Bidens erster Besuch in Kanada, seit er Präsident geworden ist.
Als Biden 2016 Vizepräsident war, gab ihm Trudeau jedoch ein Staatsessen.
ns/ar (AP, Reuters)
